Datteln. .
Die Feuerwehr ist eigentlich gar nicht zum Einsatz gekommen. Dennoch wurden am Montagabend Einsatzkräfte aus Datteln, Marl, Recklinghausen und Oer-Erkenschwick zur Marktstraße beordert, weil die Annahme bestand, mehrere Menschen hätten Rauchgasvergiftungen erlitten.
Stadtbrandinspektor Thomas Schalomon: „Um 21.33 Uhr wurde in einer Erdgeschosswohnung im Haus Marktstraße 3 ein Zimmerbrand gemeldet. Ein hauptamtlicher Kollege, der ganz in der Nähe wohnt, hatte die Alarmierung mitgehört und war umgehend zum Einsatzort geeilt.“ In der betreffenden Wohnung stellte er fest, dass der Mieter eine Kehrschüppe aus Kunststoff auf einer heißen Herdplatte vergessen hatte. Es war aber noch nicht zu einer Brandentwicklung gekommen.
Kein Löschangriff
Noch vor Eintreffen der Löschfahrzeuge sei die Gefahr beseitigt gewesen, so Schalomon. In der Schadenswohnung und im Treppenhaus sei lediglich Geruch von verbrannten Kunststoff wahrgenommen worden. Ein Löschangriff sei nicht erforderlich gewesen. Auch sei keine Rauchentwicklung festgestellt worden. Selbst Messungen hätten keine Ergebnisse gebracht. Die Fenster seien alle geöffnet gewesen.
In die Wohnungen gehen
Die Mieter aus dem zweiten Obergeschoss des Hauses seien gebeten worden, in ihre Wohnungen zu gehen. Dann hätte sich eine Frau bei der ebenfalls anwesenden Notärztin gemeldet, weil sie ein leichtes Kratzen im Halse verspürt habe und wurde daraufhin untersucht.
Schalomon: „Dann kamen immer mehr Mieter, die angaben, ebenfalls derartige Halsbeschwerden zu haben.“ Dies habe schließlich den Ausschlag dafür gegeben, dass über die Kreisleitstelle „MANV 1“ – ein Unglücksfall mit mehreren verletzten Personen – ausgelöst wurde. Auch der diensthabende leitende Notarzt wurde zusammen mit dem Einsatzleitwagen der Kreisleitstelle und weiteren Rettungskräften zur Marktstraße nach Datteln geschickt.
Insgesamt, so Thomas Schalomon, seien sechs Erwachsene und zwei Kinder zunächst in den Rettungswagen versorgt und anschließend zu weiteren Untersuchungen in Krankenhäuser gebracht worden. Aufgrund der Menge an Einsatzkräften waren Teile des Pahlenortes kurzzeitig gesperrt worden.
Insgesamt waren sieben Feuerwehrwagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge mit sechs Notärzten und sechs Rettungswagen vor Ort.