Haltern am See. .

Auch wenn die Pogromnacht sich erst am 9./10. November zum 74. Mal jährt, haben die Evangelische Kirchengemeinde gemeinsam mit der Stadtverwaltung bereits seit Montag wieder eine besondere Veranstaltung im Gedenken an die Opfer initiiert. In der Hauptfiliale der Sparkasse Haltern am See an der Koeppstraße wird die Ausstellung „Du gehst mich an – Juden und Christen in Westfalen auf dem Weg zu einem neuen Verhältnis“ bis zum 19. Oktober präsentiert.

Erarbeitet wurde die Ausstellung in Kooperation mit der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Westfalen und Lippe und mit Unterstützung des Erzbistums Paderborn, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bielefeld, Dortmund, Minden und Paderborn. Zudem engagierten sich 30 Schüler der Alexander-Lebenstein-Realschule, um den Besucher nicht nur die allgemeine Jahrhunderte alte Geschichte nahe zu bringen, sondern auch einen Blick aus Halterner Sicht zu ermöglichen. Sie arbeiteten das Leben des 2010 verstorbenen Ehrenbürgers auf zwei Tafeln auf. Lebenstein war der letzte Halterner Holocaust-Überlebende. Eine weitere Tafel erstellte Stadtarchivar Gregor Huesmann, die die Geschichte der Halterner Synagoge beleuchtet.

In der um die Halterner Exponaten ergänzten Ausstellung wird in vier Teilen dem Verhältnis von Christen und Juden in Vergangenheit und Gegenwart nachgegangen. Über ein Jahr recherchierten und arbeiteten evangelische und katholische Christen sowie Menschen mit jüdischem Glauben zusammen, setzten sich auseinander und entwickelten die Präsentation, die auf 29 Tafeln in der Stadtsparkasse zu sehen ist.