Essen. / Haltern am See. .
Vier Tage plante die I. Essener Strafkammer im Prozess gegen die beiden Unternehmer aus Haltern. Doch der Unfall einer Rechtsanwältin stoppte das Verfahren am Montag bereits zu Beginn. Um Steuerhinterziehung geht es, die Halterner sollen den Fiskus laut Anklage um rund 1,4 Millionen Euro geprellt haben.
„Beratung bei der Abfallbeseitigung“ boten die 64-Jährige und der 52-Jährige an. Im Jahre 2005 gingen sie zusammen, gründeten die Firma B. in Haltern. Zur Geschäftsidee der Unternehmer gehörte es, die Steuerlast erheblich zu drücken. Dazu sollen sie Scheinrechnungen in die Buchführung eingearbeitet haben. Vorgeworfen wird dem Duo Steuerhinterziehung im Zeitraum von Oktober 2005 bis Mai 2008.
Prüfer sahen Scheinrechnungen
Aufmerksam wurden die Steuerbehörden bei einer Prüfung im Haus der 68-Jährigen vor vier Jahren. Damals waren die Prüfer auf Rechnungen einer Firma aufmerksam geworden, die eigentlich für das Ausstellen illegaler Scheinrechnungen bekannt war. Weitere Ermittlungen ergaben einen Anfangsverdacht, Anfang 2009 kam es zu Durchsuchungsaktionen gegen die beiden.
Als „Nebenbeklagte“ ist auch die Firma der beiden Halternerinnen am Verfahren beteiligt. Gegen sie könnte ein Bußgeld verhängt werden. Vetreten hatte das Unternehmen die Anwältin. Durch ihren Ausfall muss sich zunächst ein anderer Jurist in die Thematik einarbeiten, bevor neu verhandelt wird.