Recklinghausen. . Reinhard Jankowiak ist stolz auf seine erste TV-Hauptrolle: am Donnerstag, 23. August, in „Verklag mich doch“ auf Vox.

Der bekannteste Rathaus-Pförtner weit und breit ist zwar schon seit März „Vollrentner“, wie Reinhard Jankowiak selbst sagt. Aber das heißt ja nicht, dass der nun 63-Jährige von der Bildfläche verschwände. Ganz im Gegenteil. Stolz berichtet der umtriebige Ruheständler von seiner ersten TV-Hauptrolle.

Am Donnerstag, 23. August, zeigt der Sender Vox wieder um 13 und 14 Uhr zwei neue Folgen von „Verklag mich doch“ – und Reinhard Jankowiak kommt (wahrscheinlich im ersten Beitrag) ganz groß raus: „als 73-jähriger Landwirt mit einem schönen Hof“. Allzu viel darf der Schauspieler im Nebenberuf über den spannenden Fall aus dem wirklichen Leben nicht erzählen. Sonst droht eine happige Vertragsstrafe.

Nur soviel: Der norddeutsche Landwirt führt einen Erbschaftsstreit mit seiner Tochter, weil er einem tüchtigen Knecht per Adoption den Hof übergeben will. „So bin ich mit 63 erstmals im Leben Traktor gefahren.“ Auch wenn’s neun Einstellungen brauchte, bis Reinhard Jankowiak so schwungvoll wie gewünscht einparkte und mit Elan vom hohen Bock sprang.

„20 Einstellungen“, sagt der begeisterte Mime – „und in 16 bin ich dabei“. Beim Privatfernsehen geht’s zügig zur Sache: Zeit, sein Drehbuch gründlich und in Gänze zu lesen, hatte der Recklinghäuser jedenfalls nicht. „Täglich sechs bis sieben Einstellungen von 8.30 Uhr bis 19.30 Uhr – das war Stress pur.“ Es soll ja auch positiven Stress geben. Nach nur drei Drehtagen war der knapp einstündige Beitrag jedenfalls im Kasten. Im Vox-Programm kommentieren dann noch die „echten“ Anwälte ihre verzwicktesten Fälle.

Auch sein größtes Talent durfte Reinhard Jankowiak ausspielen – und ist gespannt, ob diese schöne Szene nicht doch noch heraus geschnitten wurde: „Ich kann auf Kommando heulen.“ Muss er aber nicht – obwohl die Gagen heutzutage keine großen Karriere-Sprünge erlauben. Der 63-jährige „Vollrentner“ darf sich monatlich 400 Euro dazu verdienen. „Es geht mir aber nicht ums Geld.“ Für Spesen – und die geselligen Runden nach dem Dreh – kann und darf das Gros des Honorars ruhig draufgehen.

Ganz wichtig zu erwähnen ist Reinhard Jankowiak der Quell seines Könnens: „Verwurzelt bin ich ja in der Hochlarmarker Theatergruppe.“ Auch die probt allwöchentlich, wie der Zufall so spielt, an einer Erbschafts-Posse. Der Titel: „Wer glaubt schon an Gespenster?“ Soviel verrät der rüstige Rentner vor der Premiere am 10. November: Er hat schon jetzt einen Heidenspaß an seiner allerersten schwulen Hauptrolle.