Recklinghausen. . Sport-Fachhändler expandiert insbesondere in Österreich und in der Schweiz. Hannover-Finanzgruppe wird dennoch als Mehrheitseigner aussteigen.

Mehrheitseigner gesucht: Bei der Firmengruppe „Runners Point“, Fachhändler für Laufsportartikel und Sportschuhe mit Sitz in Recklinghausen wird die Hannover-Finanzgruppe aussteigen. 75 Prozent der Anteile hält der Finanzdienstleister aus Niedersachsen. Seit gestern stehen diese Firmenanteile zum Verkauf.

Kein Schnäppchen

Über den Wert der Anteile gibt es keine Angaben. Aber es dürfte kein Schnäppchen werden. „Runners Point“ hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 164 Millionen Euro gemeldet und ist damit auf dem besten Weg, ihn seit der Gründung im Jahr 2005 (mit 94 Millionen Euro Umsatz) zu verdoppeln.

Und so sieht man im Hause „Runners Point“ die Entwicklung mit Gelassenheit. Die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter Otto Hurler und Harald Wittig, die gemeinsam 25 Prozent der Anteile halten, werden auch innerhalb einer neuen Eigentümerstruktur ihre bisherigen Funktionen wahrnehmen und das Unternehmen weiterhin führen.

„Wir wissen nicht was kommt, aber wir sind sehr optimistisch“, sagte Patrick Schöwe, Pressesprecher des Unternehmens. Derartige Verkäufe sind in der Branche der Finanzdienstleister nichts Ungewöhnliches. Mittelständische Unternehmen werden saniert, weiter entwickelt – und wenn sie gut am Markt platziert sind, werden Anteile zu einem guten Kurs verkauft.

Und „Runners Point“ hat sich – seitdem es sich 2005 von Karstadt/Quelle trennte und auf eigenen Beinen steht – gut weiter entwickelt. In der letzten Woche wurde die 200. Filiale in Winterthur in der Schweiz eröffnet. In der zweiten Jahreshälfte sollen in Deutschland und Österreich sechs weitere neue Filialen folgen. Der Expansionskurs soll auch im kommenden Jahr weiter geführt werden – insbesondere in Österreich und in der Schweiz. Gute Geschäfte macht auch der Online-Handel, der im ersten Halbjahr dieses Jahres von von 6,2 auf 11,6 Millionen Euro gesteigert werden konnte.

Man gehe davon aus, so Pressesprecher Patrick Schöwe, dass die neuen Partner den erfolgreichen Kurs fortführen und möglicherweise forcieren werden. Wann die Verkaufsverhandlungen abgeschlossen sein werden, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Man rechne aber damit, das man in drei Monaten weitersehe. Zur Zeit sind etwa 2000 Mitarbeiter bei „Runners Point“ beschäftigt. An Stellenabbau werde nicht gedacht.