Recklinghausen. . Nahverkehrsunternehmen veranstaltet unter diesem Motto mit zahlreichen Partnern den 1. Mobilitätstag der Vestischen auf dem Altstadtmarkt .

Auch der Vestischen Straßenbahnen GmbH ist es nicht entgangen, dass die Bevölkerung und somit auch ihre Kunden altern. Doch viele Senioren sind seit Jahren oder Jahrzehnten nicht mehr mit dem Bus gefahren, nutzten ihr Auto, um von A nach B zu kommen. Was Projektleiterin Cornelia Wegener dazu bewogen hat, am kommenden Samstag, 4. August, von 10 bis 17 Uhr den 1. Mobilitätstag der Vestischen auf dem Altstadtmarkt durchzuführen.

„Mobilität ist die Grundvoraussetzung, dass Senioren am Leben teilnehmen können“, sagt Cornelia Wegener. Doch um mobil zu sein, auch wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist, dazu bedarf es Übung und Erfahrung. Bisher arbeitete das Nahverkehrsunternehmen eher mit Multiplikatoren, mit Seniorenbeiräten oder Seniorenreferaten der Städte, zusammen, in denen die Vestische mit ihren Bussen unterwegs ist, erklärte, wie man mit einem Rollator in einen Bus einsteigt, wo diese Gehhilfen abgestellt werden sollen.

Mit einem Niederflurbus vor Ort

All das ist nun am Samstag hautnah erlebbar, denn die Vestische wird auf dem Altstadtmarkt mit einem Niederflurbus stehen, an dem extra ein Podest aufgebaut wird, der einen Bürgersteig simulieren soll. Von dort aus können dann Senioren und Gehbehinderte lernen, wie man einsteigt. Ein weiterer Vorteil: „Bisher fehlte der direkte Kontakt zu unseren Kunden. Jetzt haben wir Zeit für eine ausführliche Beratung, anstatt nur Broschüren zu verteilen“, so Cornelia Wegener. Auch weiß sie, dass der Beratungsbedarf groß sein kann, denn „viele ältere Menschen haben mir schon gesagt, dass sie zum letzten Mal im öffentlichen Nahverkehr unterwegs waren, als bei uns noch Straßenbahnen fuhren“.

Mittlerweile haben sich die Fahrzeuge aber deutlich verändert. Bei der Vestischen sind nur noch Niederflurbusse im Einsatz, die sich an der Haltestelle dem Fahrgast zuneigen, das so genannte „Kneeling“, wie Vestische-Sprecher Norbert Konegen erklärt.

Zahlreiche Innovationen

Dadurch wird der Ein- und Ausstieg für alle Passagiere deutlich erleichtert. Auch die Fahrtanzeige per Monitor ist nahezu Standard, die Lautsprecherdurchsagen sind automatisiert. An zig Punkten eines Busses sind mittlerweile Haltewunsch-Knöpfe angebracht. Und mit all diesen Neuerungen können sich die Interessierten am Samstag vertraut machen.

Doch es gibt immer noch einiges zu tun, wie die Projektleiterin einräumt. So verzeichnete die Vestische im vergangenen Jahr 29 Unfälle in den Bussen, in die Personen mit Rollatoren involviert waren. „Das ist zwar eine relativ geringe Zahl bei insgesamt 63 Millionen Fahrgästen im Jahr. Trotzdem wollen wir darauf reagieren“, wie Norbert Konegen einräumt. Und so sollen die Mobilitätstag-Besucher aus erster Hand erfahren, wo ein Rollator abzustellen ist, wo man sich hinsetzen soll, um den öffentlichen Nahverkehr für Gehbehinderte noch sicherer zu machen.