Waltrop. . Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich will an der Brücke am Hebewerk im Herbst neue Widerlager einbauen.

Seit mehr als einem Jahr müssen sich die Autofahrer an der Hebewerkbrücke gedulden. Das 1960 errichtete Bauwerk ist (wie berichtet) marode und nur noch einspurig befahrbar. Und das wird sich auch nach der geplanten Sanierung im Herbst ändern, denn die Brücke ist nicht mehr zu 100 Prozent wiederherzustellen.

Dirk Radermacher, Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich: „In der Brücke wurde so genannter Neptun-Spannstahl verarbeitet. Dieser Spannstahl neigt zu Spannungsriss-Korrosion. Und genau das wurde bei der letzten turnusmäßigen Untersuchung im Jahr 2010 festgestellt.“ Damals nahmen die Fachleute der Universität Aachen die Brücke unter die Lupe und besserten aus. Doch bei einer Nachuntersuchung im Juni 2011 waren die Schäden erneut aufgetreten, zuvor verschlossene Risse hatten sich wieder geöffnet. Und so musste die Belastung der Brücke herunter gefahren werden, indem sie nur noch einspurig befahrbar ist.

Die Sanierung soll im Herbst beginnen. Dann wird die Brücke mit mehreren großen Autokränen angehoben, werden neue Widerlager eingebaut. Die Widerlager federn die Schwingungen der Brücke ab, wenn Fahrzeuge sie überqueren. Zudem leiten sie Dehnungsschwankungen, die durch Temperaturunterschiede entstehen, an die Ausgleichsprofile ab. Vermutlich einige Tage wird die Recklinghäuser Straße in Höhe des Neuen Hebewerks zwischen Datteln und Waltrop nicht befahrbar sein. Nach einer erfolgreichen Sanierung wird die Brücke aber weiterhin nur einspurig befahrbar sein, denn der Neptun-Spannstahl hat seine besten Zeiten hinter sich, die Belastbarkeit für zwei Fahrbahnen wird nicht mehr gegeben sein.

Dies ist jedoch die optimistische Überlegung des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Vielmehr könnte die Sanierung auch dazu führen, dass die Hebewerkbrücke nach dem Widerlager-Austausch irreparabel beschädigt sein wird. „Sollte es nicht funktionieren, ist die Brücke endgültig kaputt“, so Radermacher. Dann bliebe nichts anderes übrig, als sie abzureißen. Ein Neubau würde eine bis zwei Millionen Euro kosten. Die Vollsperrung der Verbindung Waltrop – Datteln würde dann vermutlich mehrere Monate dauern.