Marl. .

Seine Ehefrau Katja W. (33) hat er mit 22 Messerstichen getötet. Er selbst hat sich bei der Tat in der vergangenen Woche so schwer am Arm verletzt, dass er operiert werden musste und nach wie vor im Krankenhaus der Justizvollzugsanstalt Fröndenberg liegt. Am nächsten Mittwoch werden die drei kleinen Kinder von Maik W. (36) – drei, vier und sechs Jahre alt – aller Voraussicht nach in die Obhut einer Pflegefamilie gegeben. Beim Amtsgericht Marl wird an diesem Tag darüber entschieden. Das Leben des Marlers liegt in Trümmern.

Ihm selbst droht eine langjährige Haftstrafe, mitunter auch eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung. Von „Aussetzern“ spricht Anwalt Hans Reinhardt, die sein Mandant in der Vergangenheit immer mal wieder gehabt habe, deretwegen er auch in ärztlicher Behandlung war und die ihn womöglich auch schon früher zu Straftaten gebracht haben.

Kinder sollen in Pflegefamilie

Bekannt geworden ist nun, „über Facebook ist das gelaufen“, so Anwalt Reinhardt, dass Maik W. bereits vor 18 Jahren im niedersächsischen Bückeburg seine damalige Freundin mit einem Messerstich schwer verletzt hat, ein weiterer Fall von Gewalteinwirkung gegenüber einem jungen Mädchen soll noch länger zurückliegen. In allen drei Fällen ging es um eine beendete Beziehung, die der Mann offenbar nicht bewältigen konnte.

Die Verurteilung nach dem Fall in den 1990er Jahren in Bückeburg, W. soll damals eine Bewährungsstrafe erhalten haben, dürfe im anstehenden Verfahren nach Einschätzung von Anwalt Hans Reinhardt nicht verwertet werden. Sie sei aus dem Bundeszentralregister gestrichen.

Polizei sucht noch die Tatwaffe

Derweil bittet die Polizei bei der Aufklärung des Falls die Bevölkerung um Mithilfe. Sie sucht weiterhin Zeugen, die den 36-Jährigen „Brillenträger mit kurzem, dunklenden Haaren“ am Tattag gesehen haben. Bekleidet sei er mit einer hellen, dreiviertellangen Jeans und einem grauen T-Shirt gewesen. Die Tatwaffe, eine sogenanntes Survival-Messer mit Kompass am Knauf und Sägezähnen am Messerrücken, habe er vermutlich bei sich getragen. „Er will dieses im Parkgelände am Marler Stern weggeworfen haben“, so die Polizei. Wer den Täter auf seiner Flucht beobachtet hat oder Angaben zum Messer machen kann, wird gebeten, sich an die Polizei unter 02361 550 zu wenden.