Recklinghausen. .
Mit einem Versprechen richtete sich das Energieunternehmen Eon vor knapp sechs Wochen an 1108 Fernwärme-Abnehmer im südlichen Bereich von Recklinghausen. Vor dem Hintergrund des Ende 2012 abzustellenden Kraftwerks Shamrock in Herne-Wanne, von dort kommt die Fernwärme für den Süden Recklinghausens, und der Hängepartie um das Kraftwerk Datteln IV, von dort sollte eigentlich Anfang 2013 dann die Wärme geliefert werden und dafür läuft momentan das Planfeststellungsverfahren zum Bau einer 13 km langen Fernwärmetrasse, versprach der Konzern eine Übergangslösung.
Die ist offenbar nun gefunden. Die Steag GmbH aus Herne soll von Herbst 2013 an 160 MW Fernwärme aus ihrem Heizkraftwerk Herne an Eon liefern, sobald, wie es in einer Erklärung von Eon heißt, „die hierfür notwendigen technischen Baumaßnahmen und der Probebetrieb abgeschlossen sind“. Dazu muss das Eon-Fernwärmenetz mit dem Steag-Netz in Herne verbunden werden. Etwa 300 Meter liegen zwischen dem Kraftwerk an der A 43 und dem Eon-Netz. Greifen soll die Vereinbarung allerdings nur im Eventualfall. „Für uns hat immer noch Vorrang, dass wir die Genehmigung bekommen, unser Kohlekraftwerk Shamrock übergangsweise, bis Datteln 4 fertig ist, weiter betreiben können“, sagt Eon-Sprecherin Franziska Krasnici. Noch seien nicht alle Rechtsmittel ausgeschöpft. Sollte das nicht gelingen, würde die Lücke zwischen Anfang 2013 und Herbst 2013 durch die Ölbefeuerung des Kraftwerks sicher gestellt werden.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Versorgung von 1689 Kunden im Bereich Datteln, die momentan ihre Fernwärme von den Altkraftwerken Datteln I bis III beziehen, die wiederum ebenfalls Ende 2012 vom Netz gehen soll. Auch dort hofft Eon auf eine Ausnahmegenehmigung, auch dort soll die Hilfsdampferzeugung mit Öl als Übergangsvariante dienen. Außerdem, so Kracniqi, verhandle das Unternehmen momentan auch über die Lieferung von Grubengas, mit dem ein Teil der benötigten Wärme erzeugt werden könnte.
Unberührt von diesen Überlegungen sind die Fernwärmekunden im mittleren und nördlichen Bereich von Recklinghausen. Die nämlich werden vom Kraftwerk Scholven versorgt. Und das steht nicht vor dem Aus.