Recklinghausen. . Der Programm-Überblick für das Spektakel auf dem grünen Hügel
Bei schönstem Frühlingswetter genossen 80 000 Besucher von nah und fern das bunte Spektakel auf dem grünen Hügel. So war’s im Vorjahr beim Kulturvolksfest – so soll’s auch wieder am Dienstag, 1. Mai, werden. Programm-Macher Alois Banneyer, Theaterpädagoge der Ruhrfestspiele, weiß jedenfalls nur von guten Wetterprognosen.
Um 12 Uhr startet das Traditions-Fest mit der DGB-Kundgebung auf der Musikbühne, in diesem Jahr wieder am Fuß des grünen Hügels nahe der Dorstener Straße (die WAZ berichtete). Die Mai-Rede hält Svenja Schulze, Landesministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung.
Unten am Hang gibt’s auch die Fahrradwache, direkt vor dem Glasfoyer des Festspielhauses den DGB-Gewerkschaftstreff. Drinnen, im Kleinen Theater präsentieren sich in zwei gemeinsamen Konzerten (um 13 und 14.30 Uhr) die Mini-Sinfos, das Jugendsinfonieorchester und die Neue Philharmonie Westfalen mit dem Programm „Paarweise“ von Mikhail Glinkas russischer Romantik bis zu George Gershwins orchestralem Jazz. In Jazzfarben rockt auch das Recklinghäuser Trio „Wildes Holz“ um Tobias Reisige, den entfesselten Blockflötisten mit einem staunenswerten Köcher voller Blasinstrumente.
Die fast nahtlose Abfolge von acht Auftritten im Theaterzelt krönt um 13 Uhr und um 18.15 Uhr das heimische Kreativzentrum Vest mit Jonglage und Tanz. Die halbstündige Show „Panik im Pott“ ist ein besonderer Tipp des erfahrenen Kulturvolksfest-Gestalters Alois Banneyer. Die jungen Tanztalente umrahmen die Kabarett-Kurzprogramme (von 13.45 bis 17.30 Uhr) mit Anny Hartmann, Sarah Hakenberg und Ingo Börcher. Spitzzüngig bis amüsant analysieren die drei Brettl-Nachwuchskräfte (mit jeweils zwei Auftritten) den gesellschaftlichen Status Quo.
Umorientieren müssen sich die Fans junger Bands: „Ihre“ Musikbühne steht nicht mehr auf der Wiese am Tennisplatz – sondern ist das Podium der DGB-Kundgebung „unten“ auf der Rodelwiese – und eigentlich ist’s sogar die schönere Kulisse. Weniger „heavy“ als in den Vorjahren eröffnet dort um 13.15 Uhr „Sputnik“ den Reigen der Open-Air-Gigs, gefolgt von „Hazy View“, „Fabian und das Stromorchester“, Christiane Hagedorn, den Beatles-Verehrern „Fools on the Hill“ (mit reinen Instrumental-Versionen der Lennon /McCartney-Kompositionen), „APM“ und schließlich gegen 18.30 Uhr mit „Mathias Fechner and the Fabulous Guitar Gangsters“. Stilistisch reicht das Spektrum der sieben Bands von Rock und Pop über Blues und Jazz bis hin zu Folk und Evergreens.
Und „überall und nirgends“ begegnen den Besuchern die Blicke fangenden Walking Acts: schräge Gestalten wie die Ketten-rasselnde „Tukkers Connexion“, die rattenscharf musizierende Nagetier-Gang namens „Paspartout“ oder der Auge werfende „Zirkus Sauresani“. Es lohnt sich also an allen Ecken des Stadtgartens, einen Blick zu riskieren.