Recklinghausen. . Heiko Mathias Förster präsentiert als Generalmusikdirektor der NPW ein Spielzeit-Programm voller Überraschungen.
Ein „Programm der Überraschungen“ verkündete Heiko Mathias Förster. Der Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen benötigte gestern gut 40 Minuten, um auch keines der vielen Extras der Spielzeit zu übergehen. Und der Prolog, ergänzte Intendant Stephan Popp, bietet sogar ein „Gipfeltreffen der Stars“.
Allerdings nicht im Vest, sondern am Samstag, 2. Juni, auf dem Münsteraner Schlossplatz. Dort begleitet die NPW „open air“ den Auftritt von Anna Netrebko, Erwin Schrott und Jonas Kaufmann, dem gefragtesten Tenor seiner Generation. Das Landesorchester begleitet zudem zwei weitere Konzerte des Glamour-Ehepaares Netrebko und Schrott in Mannheim und Wiesbaden.
Glamourös mit Trompetenglanz eröffnet am Sonntag, 23. September, im Ruhrfestspielhaus auch die Reihe der neun Sinfoniekonzerte. Der junge Ungar Gabor Boldoczki zählt als Virtuose zur Liga der gefeierten Britin Alison Balsom. Nach „seinem“ recht kurzen Hummel-Konzert dirigiert H. M. Förster in Gelsenkirchen, Kamen und Recklinghausen zum Auftakt der Saison Bruckners monumentale 5. Sinfonie.
Das 3. Sinfoniekonzert bietet eine weitere Überraschung: Die NPW hat sich eine transportable Orgel angeschafft – und so erklingt im November erstmals ein Orgelkonzert im Ruhrfestspielhaus: Anna-Victoria Baltrusch spielt Camille Saint-Saens „Orgelsinfonie“.
Fagott-Konzerte „klingen oft bieder“, räumt H. M. Förster ein. Und so überzeugte er den jungen Solisten des 5. Sinfoniekonzertes, Philipp Tutzer, sich im Januar 2013 an ein „spritzig-virtuos-effektvolles“ Konzert zu wagen, das dem Fagott alles abverlangen wird. Aus dem Namen des Komponisten Jiri Pauer machte der GMD sogar: „Power“.
Auch kleinere Werke bieten große Überraschungen: Vor Richard Strauss’ „Don Quixote“, dem Hauptwerk des 7. Sinfoniekonzertes, dirigiert H. M. Förster ein Juwel von Darius Milhaud, inspiriert von einer Reise nach Brasilien: „Der Ochse auf dem Dach“ – selbst der Titel ist Überraschung pur.
Beim 8. Sinfoniekonzert im April 2013 glänzt der junge Pianist Nikolai Tokarev – auf dem besten Weg zum Weltstar und ein begnadeter Tschaikowsky-Interpret, der das 2. Klavierkonzert spielen wird.
Zum Schluss der Spielzeit eine Huldigung an den „Schwan von Busseto“: Zu Giuseppe Verdis 200. Geburtstag dirigiert GMD Förster das Requiem. Und Richard Wagners „200.“? Ihn wird die NPW in der übernächsten Spielzeit würdigen: mit dem „Fliegenden Holländer“ als Familienkonzert.