Marl / Herne. Matthias R. (39) bleibt nur die Hoffnung, dass der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Herten die Krankentransporte übernehmen wird. Das Arbeitsgericht Herne lehnte gestern sein Verlangen ab, beim ASB oder bei der Stadt Marl eingestellt zu werden.

Letztes Jahr hatte der ASB dem Rettungsassistenten gekündigt, weil die Stadt Marl den Vertrag mit dem ASB gekündigt und die Organisation des Rettungsdienstes selbst in die Hand genommen hatte.

Der ASB kündigte insgesamt 14 Mitarbeitern. Zwei hatten unbefristete Verträge und klagten: Die Stadt habe die Aufgabe übernommen, daher sei das ein Betriebsübergang, sie müssten also mit übernommen werden. Vorigen Monat hatte das Arbeitsgericht das bereits bei einem Mitarbeiter, der schon 25 Jahre angestellt war, anders gesehen. Es gab immerhin auch gestern einen Vergleich: Der Mitarbeiter wird (unter Wahrung seines Besitzstandes) wieder eingestellt, wenn der ASB den Hertener Auftrag bekommt. Eine Entscheidung steht unmittelbar bevor. Den beiden Gekündigten bescheinigte ihr Ex-Arbeitgeber gute Leistungen, auf die man gerne sofort zurückgreifen würde.

Im Prozess vor einem Monat wie auch heute gab es keine Abfindung: Die Stadt und der ASB erklärten sich für arm. Auf dem ASB etwa, hieß es, lasten noch immer Verpflichtungen: Drei geleaste Fahrzeuge müssen mit einer vierstelligen Summe monatlich bezahlt werden. Man müsste sich sofort von ihnen trennen. Andererseits könnte man die Fahrzeuge brauchen, wenn denn der Hertener Auftrag an die Organisation fiele.

Ein Angebot an die Stadt Marl, ein Auto zu übernehmen (weil die Stadt ja einen Teil der ASB-Aufgaben übernommen hat, der andere Teil ging an das DRK), wurde nicht übernommen. Die Stadt hat sich ein neues Auto gekauft.