Recklinghausen. Für die Volkssternwarte hat sich einiges getan. Förderverein bietet Sonnenbeobachtung auf der Halde Hoheward an.

Den abergläubischen Zeitgenossen fährt’s heute beim Blick auf das Kalenderblatt eiskalt den Rücken herunter: Freitag, der 13! Doch wie stehen die Sterne heute? Steht uns gar Schlimmes bevor? „Der Himmel wird uns nicht auf den Kopf fallen“, weiß Peter Hackenberg. „Die Sterne stehen genauso wie gestern, nur ein bisschen versetzt“, so der zweite Vorsitzender des Fördervereins der Volkssternwarte Recklinghausen. „Da wird bestimmt nix passieren.“

Überhaupt sollten wir die Sterne nicht als Orakel für astronomische und irdische Bedrohungen sehen, sondern viel mehr als faszinierende Himmelskörper mit Begeisterungspotenzial. Peter Hackenberg ist als Mitbegründer des Fördervereins seit 1996 aktiv in Sachen Astronomie unterwegs, um „den Bürgern die Sterne wieder näher zu bringen“. In und um die Volkssternwarte im Stadtpark hat sich im letzten Jahr viel getan. „Wir haben 2011 rund 13 000 Euro in den Ausbau des Umfelds und der Erlebnis-Stationen gesteckt“, so Hackenberg.

„Auch dieses Jahr haben wir knapp 7400 Euro an Fördermitteln auf die Beine gestellt, die wir investieren möchten“. Der Weltraum mit seinen fernen Galaxien und unentdeckten Welten fasziniert alle Altersgruppen.

Den vermeintlich elitären Charakter der gelehrter Astronomie anhaftet, fürchtet man in der Volkssternwarte vergebens. Deren Leiter Dr. Burkard Steinrücken und seine Mitstreiter vom Förderverein setzen sich für bürgernahe Astronomie zum „Anfassen“ ein. Vielleicht lockt ja Freitag, der 13., den einen oder anderen abergläubischen Neugierigen bei gutem Wetter in die Sternwarte. So können Hobby-Astronomen bei guter Sicht einen Blick durch das Teleskop auf Planeten, Sterne und Galaxien werfen.

Von Oktober bis April ist das Teleskop jeden Freitag von 20.30 Uhr an für öffentliche Beobachtungen zugänglich. Wem klar ist, dass es sich bei „Sonnenflecken“ nicht um Hautkrebs, sondern um Anomalien auf der Oberfläche der Sonne handelt, könnte sich auch für die Sonnenbeobachtung im Urania-Tempel interessieren. Von April bis September steht jeden Sonntag von 11 Uhr an das Sonnenteleskop zur Beobachtung zur Verfügung. Um die Popularität der Recklinghäuser Sternwarte samt Planetarium weiter zu steigern, stellte der Vorstand mit Peter Hackenberg und Mitstreitern ein interessantes Programm auf die Beine.

Am 1. Mai, beim großen Kulturvolksfest auf dem grünen Hügel, steht ein Tag der offenen Tür an, für Kaffee und Kuchen ist gesorgt, Spenden sind aber willkommen. Weiter steht ein Workshop für Astrofotografie auf dem Programm. Mitglieder des Vereins zeigen angehenden Astrofotografen, wie die oft farbenfrohen Himmelskörper abzulichten sind.

Später ist auch eine Astrofoto-Ausstellung in der Maschinenhalle der Zeche Ewald geplant. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusbüro Herten und dem Arbeitskreis Volkssternwarte Recklinghausen ist eine Sonnenbeobachtung auf der Halde Hoheward geplant. So strebt der Förderverein die Anschaffung einer mobilen Ausrüstung an. Weitere Informationen zum Programm und zu den Einrichtungen der Sternwarte finden sich auf der Website www.sternwarte-recklinghausen.de.