Waltrop. . Schüler der Förderschule Oberwiese testeten als erste den Wasserspielplatz des LWL-Museums.

Noch ist das Wasser zu frisch, um den Wasserspielplatz am Oberwasser des Industriemuseums Schiffshebewerk Henrichenburg vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wirklich so nutzen zu können, wie es geplant ist. Doch die Kinder der Förderschule Oberwiese haben offenbar jetzt schon viel Spaß an den Gerätschaften. Sie sind es, die die neue Anlage gestern offiziell zum ersten Mal testen durften.

Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker blickt recht zufrieden drein, als die Kinder das Gelände erkunden, das funktionsfähige „stark abstrahierte Modell“ des alten Hebewerks begutachten, einen Trog mit einer Kurbel heben und senken und das Miniaturoberwasser mittels einer ebenfalls per Kurbel zu bedienenden Schneckenpumpe mit Wasser befüllen. Kleine Holzschiffchen liegen überall an dem etwa 20, 30 Zentimeter tiefen Wasserlauf. Ein Mini-Kran und ein Floß warten auf den Nachwuchs. Wer nichts mit Wasser zu tun haben will, kann sich auf der großen Rutsche, an einer Kletterwand oder auf dem „Tarzanschwinger – einer beeindruckenden Schaukel – vergnügen.

Kaum hat Siebeneicker die Kinder begrüßt, ist der Tarzanschwinger schon umlagert. Was auch Hans-Jörg Nieswand, zuständig für alle Spielplätze auf den acht LWL-Museumsstandorten, zufrieden zur Kenntnis nimmt. Er hakt auf einem Klemmbrett ab, was funktioniert, wo etwas eventuell zu verbessern ist.

Das Konzept kommt an. „Das sind Erfahrungswerte: An allem, was man bewegen kann, haben Kinder Spaß“, sagt Siebeneicker. Was auch auf das Miniaturhebewerk zutrifft: Kaum hat er gezeigt, wie es funktioniert, ist es auch schon von den Oberwieser Schülern umlagert. Genau das wünscht sich der Museumsleiter natürlich auch für die Zukunft, wenn der Wasserspielplatz offiziell am kommenden Sonntag, 1. April, für das Publikum eröffnet ist.

Das Ziel: Während sich der Nachwuchs auf dem Spielplatz vergnügt, können die Eltern die Ausstellungen in dem direkt angrenzenden Hafengebäude und den Schleppkahn Ostara besuchen oder Kaffee und Kuchen am angrenzenden Café genießen. „Ich gehe davon aus, dass mit diesem Angebot und durch Mund-zu-Mund-Propaganda die Besucherzahl ansteigen wird. Familien werden problemlos einen kompletten wunderschönen und entspannenden Tag hier verbringen“, so Siebeneicker.

Ein bisschen Eigennutz ist selbstverständlich auch mit dem 300-Quadratmeter-Areal verbunden, denn die Besucherzahl sank 2011 im Vergleich zu 2010 von 77 000 auf 71 000, weil bei den größeren Veranstaltungen wie dem Museumstag oder dem Tag des offenen Denkmals das Wetter nicht mitspielte. Zwar seien mehr zahlende Gäste in das Museum (43 000 in 2010, 46 000 in 2011) gekommen, doch nach Siebeneickers Wünschen dürften es durchaus noch mehr sein. „Dafür müssen wir und das Museum natürlich etwas tun“, so der Chef. Und so müsse sich nicht nur das Hebewerk immer wieder neu positionieren, auch die anderen LWL-Museen.