Recklinghausen. . Das Jahresprogramm des Recklinghäuser Kunstvereins: drei eigene Ausstellungen und gleich zwei Exkursionen zur „documenta“ nach Kassel.
Mit drei eigenen Ausstellungen im Kutscherhaus des Willy-Brandt-Parks ist es für den Kunstverein Recklinghausen längst nicht getan: Der Vorstand um Dr. Arno Apel weiß darüber hinaus, das Jahr zu füllen.
Den Anfang im frostigen Februar machen traditionell die Akademie-Besuche. Bereits am Sonntag, 5. Februar, führt der erste Semester-Rundgang durch die Kunstakademie Münster. Einen Sonntag später, am 12. Februar, folgt der stets bestens besuchte Rundgang in der Düsseldorfer Akademie. Dann gibt’s sicher auch ein Wiedersehen mit der Bildhauer-Klasse von Didier Vermeiren, die im vorigen Sommer das Kutscherhaus so eindrucksvoll bespielt hatte.
Voll wird’s ganz bestimmt im kleinen Atelier von Danuta Karsten: Kurz nach dem Abschluss ihrer Ausstellung in der Galerie Grazia Blumberg am Herzogswall öffnet die Recklinghäuserin am Samstag, 10. März, ihre stillen, hellen Räume in der Cranger Künstlerzeche „Unser Fritz“.
Die erste vereinseigene Vernissage folgt am Samstag, 21. April: Das Kutscherhaus zeigt dann die strahlend farbigen Gemälde des 32-jährigen Koreaners Ji In Park, an der Münchner Akademie ein Meisterschüler von Prof. Jerry Zeniuk, dessen Werke im vorigen Jahr ebenfalls in der Galerie Blumberg zu sehen waren.
Zur Eröffnung der „documenta 13“ am Samstag, 9. Juni, unternimmt der Kunstverein eine standesgemäß ausführliche Exkursion nach Kassel. Eine zweite Tour folgt am letzten Tag der „documenta“, am Sonntag, 16. September.
Das Kutscherhaus bespielt während der Sommerferien die Sparkasse Vest mit einer Schau des Fotokünstlers Frieder Wolfram.
Aus der Fährmannschule (mit kleiner Verzögerung) ins Kutscherhaus: Die 34-jährige Bildhauerin Flora Hitzing, eine Meisterschülerin des großen Tony Cragg, zählte im Kandidatenfeld um den jüngsten Kunstpreis „junger westen“ zur engsten Auswahl. Die gebürtige Kielerin formte für „ihr“ Klassenzimmer eine tiefschwarze „Welle“ aus gekonnt verschmolzenen Mülltüten. – Bis Sonntag ist die alte Fährmannschule übrigens noch für die Kunst geöffnet.
Die 33-jährige gebürtige Polin Angelika Trojnarski studierte bei Düsseldorfs berühmtesten Meistern: Immendorff, Lüpertz und schließlich in der Klasse von Andreas Gursky. Im Vorjahr war ein Werkausschnitt der Fotografin, Malerin und Bildhauerin Teil der „Großen Kunstausstellung NRW“ im Kunstpalast. Gast des Kunstvereins ist sie vom 1. Dezember an. Mit ihrer Ausstellung im Kutscherhaus verbindet sich ein Besuch der Gursky-Klasse in Düsseldorf.
Und zu guter Letzt folgt im Jahreskalender am Freitag, 14. Dezember, die bestens etablierte Weihnachtskunst-Versteigerung, und zwar dann wieder in der Kunsthalle.