Herten. .
„Von den sprudelnden Steuereinnahmen des Bundes kommt bei uns nichts an. Ganz im Gegenteil: die Schulden wachsen uns über den Kopf. Die steigenden Sozialausgaben fressen uns auf.“ Der Fraktions- und Ortsverbandsvorsitzende Carsten Löcker zog beim Neujahrsempfang der SPD im Bürgerhaus Süd ein ernüchternde Bestandsaufnahme. „Wir haben in den letzten 20 Jahren – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen - keinen ausgeglichenen Haushalt verabschiedet.“ Doch genau das soll die Stadt Herten bis 2022 schaffen, wie Bürgermeister Dr. Uli Paetzel vor geladenen Vertretern von Vereinen und Verbänden und Parteigenossen erläuterte. 15 Millionen Euro, so nach den von der Landesregierung prognostizierten Zuweisungen, sollen dann noch fehlen – und die gilt es einzusparen. „Wir werden nicht mehr alles in gewohntem Umfang und der Qualität leisten können“, erklärte das Stadtoberhaupt. Eine Schließung von Musik- und Volkshochschule sowie der Bibliothek schloss er aus. Auch ein Stellenabbau bei der Verwaltung werde ohne Kündigungen erfolgen. „Wir werden am 29. Februar die Maßnahmen vorstellen. Dann bleiben vier Wochen Zeit, um darüber zu diskutieren. Am 28. März wird der Rat darüber entscheiden. Denn am 31. März läuft die Frist ab, ob wir uns dem Kriterien des Stärkungspakts Stadtfinanzen unterwerfen wollen oder nicht.“
Lob konnten Paetzel und seine Mitarbeiter bei den anschließenden Gesprächen einheimsen. Der Förderverein der Willy-Brandt-Schule freute sich über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt bei der offenen Ganztagsschule. Und Radsportler Peter Soff bedankte sich für den neuen Straßenbelag in der Ried.