Vest /Essen. .

Am „Tag des Gesangs“ übertrifft das Vest sogar die größte Revier-Stadt Dortmund. Dort hatten sich bis zum Stichtag 31. Januar (morgens) 3488 Sängerinnen und Sänger für die zweite Auflage des „Day of Song“ angemeldet. In den zehn Städten des Vests sind’s 989 Stimmen mehr: 4477 Kleine und Große aus Kitas, Schulen und Chören.

Die – vorläufigen – Zahlen nannte gestern Benedikte Baumann, die Projektleiterin des ersten und zweiten „Day of Song“. 2010 war das Sing-Festival, ein „Kind“ des Bochumer Generalmusikdirektors Steven Sloane, einer der Höhepunkte des Kulturhauptstadt-Sommers. Den zentralen Schauplatz – wie vor eineinhalb Jahren „Auf Schalke“ – wird es am Samstag, 2. Juni 2012, aber nicht mehr geben.

Die halbe Hundertschaft der Revier-Kommunen sorgt für ihre eigenen Attraktionen. Ganz vorne unter den zehn Vest-Städten ist wieder Dorsten mit 1121 gemeldeten Stimmen, darunter 16 Kitas und Kindergärten. Dort gab’s ja schon im Vorjahr, in Eigenregie, einen zweiten „Day of Song“: die fröhlich gefeierten „Fensterklänge“ aus (fast) allen Fenstern des Marktplatzes. 2012, erklärt Claudia Temp vom Dorstener Kulturbüro, folgt „Wassermusik“ längs des innerstädtischen Wallgrabens.

Die größere Nachbarstadt Marl stellt immerhin die zweitgrößte vestische Sängerschaft und feilt laut Auskunft von Klaus Lipsmeier aus dem „Day of Song“-Stab noch heftig am Programm. Die Kreisstadt repräsentierte gestern ein Gelsenkirchener beim „Day of Song“-Pressegespräch: Michael Steins sorgt als Schriftführer des Bergmannsvereins General Blumenthal auch für die Organisation der 40. „Landeskirchschicht“, 1973 begründet vom Landesverband der Bergknappen.

Viele aktive Bergleute

„Wir sind ein recht großer Verein mit 280 Mitgliedern“, sagt der 52-Jährige, „darunter viele aktive Bergleute“. Michael Steins schätzt, dass über 50 Knappenvereine der Einladung auf den Rathausplatz folgen werden – und „fühlt sich geehrt“, dass im ganzen weiten „Day of Song“-Land pünktlich um 12.10 Uhr das Steigerlied „Glück auf“ von 28 710 angestimmt werden wird.

Vorm Neorenaissance-Rathaus soll’s übrigens Programm bis in den Abend geben, denn eine Kumpel-Band übernimmt um 17 Uhr von den Chor-Sängern. Daneben will sich Recklinghausen auch – vom Stadthafen aus – am „!Sing Kanal“ beteiligen, dem maritimen Teil des „Day of Song“ von der Cranger Künstlerzeche „Unser Fritz“ bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg.

Aus Waltrop übrigens konnte Klaus Lipsmeier, der 28-jährige angehende Kulturmanager mit den Listen und Tabellen, bisher nur die Zusage einer Kindertagesstätte vermelden. Da geht noch mehr – denn das LWL-Museum ist offizieller Kooperationspartner des Gesangs-Tages.

Haltern am See taugt als Vorbild aus Sicht Hella Sinnhubers, der „Day of Song“-Öffentlichkeitsarbeiterin: Mit der Schlagzeile „Haltern meldet Rekordzahlen!“, steigt sie in ihre ellenlange Pressemitteilung ein. Zur Jahreswende hatte es noch so ausgesehen, als wollte man sich in der See-Stadt den „Sing-Tag“ angesichts der gleichzeitigen „See-Tage“ knicken. Nun wollen in Haltern sogar doppelt so viele mitsingen wie 2010.