Recklinghausen. .
Schüler drängen sich auf dem Hof, Gedränge auch vor dem Freizeittreff. „Ich will Thomas Godoj sehen!“ rufen sie. Der kam zur Beteiligung der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Süd am Programm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und spendete gleich 500 Euro.
„Wir freuen uns riesig, dass Sie da sind und die Aktion als Pate unterstützen“, erklärte der stellvertretende Schulleiter Michael Neckenig nach der Begrüßung durch Schülersprecherin Tatjana Thal.
Die Käthe-Kollwitz-Schule will bei dem bundesweiten Projekt mitmachen, dazu sollen mindestens 70 Prozent der Schüler und Beschäftigten, „von der Putzfrau bis zur Direktorin“, eine Verpflichtung unterschreiben, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen und bei Konflikten einzugreifen, erklärte Barbara Oberdieck, Vorsitzende der Fachschaft Integration. Auch bei Filmen in der kommenden Woche gehe es um das Thema Rassismus.
Die Liste der Selbst-Verpflichtungen geht an die Bundeskoordination des Projekts , danach wird bei einem Schulfest eine Tafel angebracht. Thomas Godoj will auch dann nach Süd kommen. Die Schulband will von der neuen Godoj-CD die Titel „So gewollt“ und „Wir zählen die Tage“ einproben. Vielleicht „kannst Du ja ein paar Takte singen“, so SV-Lehrer Elmar Klopmeier.
Gerne zugesagt
Godoj berichtete von seinem Besuch bei der der Integrierten Gesamtschule in Hannover, „die wohl als erste bei Schule ohne Rassismus mitgemacht haben, weil sie sich die neonazistischen Parolen nicht bieten lassen wollten“. Er habe sich das angeschaut und darum gerne zugesagt, als die Recklinghäuser ihn fragten.
„Als ich im November mit zwei Musikern unangekündigt in der Innenstadt aufgetreten bin, habe ich dafür gesammelt“ – und diese 500 Euro hat der ehemalige DSDS-Gewinner jetzt als Starthilfe übergeben. Autogramme geben und mit dem „Local Hero“ fotografieren ließen sich nicht nur die Schüler, sondern auch einige Lehrerinnen.
Weg vom schlechten Image
Jahrgangsstufen- und Klassensprecher durften an dem Termin teilnehmen, wie etwa der 17-jährige Jeton, der sich das Autogramm „im Zimmer aufhängen will, er ist ein besonderer Star“. In der SV arbeite man schon länger an dem Termin. „Wir wollen von dem schlechten Image weg, damit die neuen Kinder keine Angst haben“, sagte er. Es gebe tatsächlich viele Ausländer und manchmal Schlägereien, „weil mal einer schief guckt, und das finde ich nicht gut“.
Sein Kumpel Zakaria (18) fragt Godoj: „Hast Du Lust, mit mir Kicker zu spielen?“ Na klar, antwortet der und nach ein paar schweißtreibenden Minuten steht es 10:8 für den Rockstar aus Suderwich. Die 17-jährige Shari holt ein Autogramm für Mutter Ulli, „ich hab ja schon eins, aber sie ist ein noch größerer Fan“.
Godoj liegt es am Herzen, etwas gegen Rassismus zu tun, „denn dass es heute noch Übergriffe gibt, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn ich das mit meiner Person irgendwie unterstützen kann, mache ich das gerne.“