Marl. .

Da werden sich die Vierbeiner auf der Pferdekoppel an der Forststraße ordentlich gewundert haben, schließlich bekommt der Marler Zosse nicht alle Tage Besuch von einem Göttinger Minischwein. Die illustre Gesellschaft schien sich jedoch bestens zu verstehen, und so war das Hängebauchschwein nur mit Mühe zum Aufbruch zu bewegen.

Verständlich, schließlich hatte es sich längst in das Pony von nebenan verguckt und gegen die Liebe ist bekanntlich kein Kraut gewachsen. So hatten dann auch die zur Szenerie gerufenen Mitarbeiter des Marler Tierheims alle Hände voll zu tun. 50 Kilo Schweinchen auf der Flucht, da ist guter Rat mehr als teuer. Die hinzugerufene Feuerwehr rätselte mit: Was tun? Das Schwein will von der Koppel nicht runter. Die Betäubung mit einem Blasrohr entpuppte sich als nicht umsetzbar , weil die Speckschicht, so erklärte es der angerufene Veterinär, zu dick sei. Und so sah es einen Moment lang aus, als gebe es nur eine Lösung...

Mittlerweile aber hatten die Anwesenden das kleine Monster bereits auf den Namen Schnitzel getauft und was einen Namen hat... nun das kennt man ja. Dann die zündende Idee: Vielleicht folgt Schnitzel dem Pony in die Ponybox: Gesagt getan, Pony vorweg, Schnitzel hinterher und so war es gefangen, das kleine Schwein. Mittels Spezialbox reiste der Besucher noch am späten Nachmittag ins Tierheim, wo er sich nun von den Strapazen der Reise erholt. Nach diversen Untersuchungen werden sich die Verantwortlichen auf die Suche nach einem artgerechten Zuhause für Schnitzel machen, der, wie sich herausstellte, ein kastrierter Eber ist.

Der Name übrigens ist keinesfalls Programm. Schnitzel eignet sich nicht zum Versehr.