Oer-Erkenschwick..
„Nein, nein, da bis du drin gewesen.“ Dies sind die Gedanken die Peter Honvehlmann (38) heute immer wieder durch den Kopf schießen, wenn er die Bilder der havarierten „Costa Concordia“ sieht.
Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Teixma Miehling war er auf dem Kreuzfahrtschiff, als es am vergangenen Freitag sank. Sie hatten Glück, wie er gestern sagte und haben sich auf die richtige Seite des Schiffes gerettet. Von dort ging es ins Rettungsboot, und kurze Zeit später befand sich das Paar auf dem rettenden Ufer. „Da ist mir das ganze Ausmaß des Unglücks noch nicht bewusst gewesen“, sagte der Geschäftsmann und ist heilfroh, unbeschadet seit Sonntag daheim zu sein.
Da hatte er das Chaos an Bord noch vor Augen. Die Momente, als der Ruck das Riesenschiff erschütterte. Zusammen mit Bekannten halfen sie sich selbst. Unterstützung der Mannschaft – nahezu Fehlanzeige. Mit den ersten Geretteten gelangen sie an Land. Dort habe er über Facebook erst Freunde informiert. „Die haben sich noch darüber lustig gemacht.
Sie glaubten, es sei ein Scherz wegen Freitag, der 13.“ Schließlich schickten sie seine Handybilder von der Havarie an Presseagenturen. Fortan kam Honvehlmann kaum noch zur Ruhe. „Das Telefon stand nicht mehr still,“ sagt er. Fernsehsender, internationale Presse und zuletzt eine evangelische Kirchenzeitung: Alle wollten etwas von ihm wissen. „Ich habe Stunden damit verbracht, Fragen zu beantworten.“ Diese Woche wird er noch in Fernsehsendungen Rede und Antwort stehen. Danach, so sagt er, ist hoffentlich der Spuk vorbei, und er und seine Freundin müssen nicht nur über das Erlebte sprechen, sondern können es auch in Ruhe verarbeiten.