Recklinghausen. .

So wie es jetzt ist, soll es nicht bleiben. Der neu gegründete Förderverein für den Tiergarten im Stadtgarten hat sich einiges vorgenommen. Die Gründungsmitglieder stehen nunmehr fest. 21 sind es an der Zahl. Vorsitzender des neuen Vereins ist Daniel Kroll, Stellvertreterin Raphaela Bastkowski. Schatzmeister Dieter Bredenbrock und Schriftführer Michael Sinder komplettieren den Vorstand.

„Wir wollen den Tierpark interessanter gestalten“, sagt Daniel Kroll. Der 43-jährige Recklinghäuser ist Schulleiter der Werner-von-Siemens-Realschule in Gladbeck, seine Verbindung zu dem Tiergarten schon alt – als junger Kerl machte er dort ein Praktikum. Im Studium selbst widmete sich Kroll der Biologie, mit seinen Kindern besuchte er später oft den Tiergarten.

Was ihm gleich auffiel: Die Erläuterungen auf den Schautafeln gaben nicht unbedingt alles Wissenswerte über die Tiere preis, die zu sehen sind. Und als die Kinder fragten, warum man das denn nicht ändern könne, keimte diese Idee, sich aktiv für den Tiergarten zu engagieren.

Neben den 21 Gründungsmitgliedern gibt es noch etwa 50 Interessenten, die im Förderverein mitmachen oder ihn auch nur unterstützen wollen. Seit nunmehr 80 Jahren gibt es den Tierpark. 1960 übernahm die Stadt Recklinghausen den 1931 eröffneten Tiergarten. Die Tiere sind in insgesamt 23 Gehegen und Volieren untergebracht, wobei die Vogelhalle aus insgesamt fünf Volieren besteht. Die Gesamtfläche der Anlage umfasst etwa 1,2 Hektar.

Am morgigen Freitag wollen Mitglieder des Fördervereins sich zusammen mit den zuständigen Stadtmitarbeitern an einen Tisch setzen, um über Veränderungen und die Zusammenarbeit zu sprechen. Die Mitglieder des Vereins möchten ihren Beitrag dazu leisten, um die Anlage inmitten der Stadt „pädagogisch wertvoller“ zu machen. Außerdem möchten sie sich darum bemühen, dass die Aufgaben eines Tiergartens – Aufklärungs- und Bildungsarbeit sowie die Arterhaltung – gestärkt werden. Zur Arterhaltung, so Kroll, gehöre es auch, bedrohte Tierarten aufzuziehen, um sie später wieder auszuwildern. Inwieweit dies im Tiergarten stärker umgesetzt werden kann, auch darüber wolle man sich unterhalten.

So gebe es etwa derzeit zwei Füchse, allerdings zwei Männchen. Gezielt gefördert werden soll auch die Beteiligung von Bürgern. Dies sei ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit. Dazu soll in den nächsten Tagen und Wochen Informationsmaterial zusammengetragen und etwa über Flyer verteilt werden. Neben der Darstellung des Vereins sind Ideen wie Tierpatenschaften, Sponsoring von Gehegen durch Firmen und auch Veränderungen im Artenspektrum des Parks in der Diskussion.

Zurzeit beherbergt der Tiergarten gut 350 Tiere und über 40 Arten – von Eseln, Schweinen, Ziegen (die 2011 Nachwuchs bekommen haben) über Schildkröten und Großpapageien bis zu Steppenfüchsen (eine Seltenheit in deutschen Zoos und Tierparks), die dort leben.

Fünf Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Tiere. Bei 200 000 Besuchern 2011 und freiem Eintritt für den Tierpark belaufen sich die Gesamtkosten für die Stadt auf gut 300 000 Euro. 2012 sollen weitere Wege saniert werden, sie erhalten einen neuen Belag aus Betonpflaster.