Marl.

Zunehmende Sorgen bereiten dem Tierschutz Marl/ Haltern die alten Tiere. Da gibt es Hunde oder Katzen, die abgegeben oder ausgesetzt werden, weil sie nicht mehr klein und niedlich, sondern alt, krank und gebrechlich sind.

Was es für ein langjähriges „Familienmitglied“ bedeutet, wenn es plötzlich im Tierheim landet, schreibt Annegret Gellenbeck, „kann jeder sehen, der einmal zu uns kommt, und es macht uns immer aufs Neue traurig und betroffen“. Nicht jedes dieser Tiere ist vermittelbar und manches wird womöglich bis zu seinem Lebensende im Tierheim betreut werden.

Tierschutz bedeutet für den Verein aber auch, seine Schützlinge angemessen zu versorgen – auch wenn ältere Tiere weit öfter den Tierarzt besuchen müssen. Oft müssen die Zähne saniert werden, Herzmedikamente, Mittel zur Unterstützung der Leber oder Diätfutter sind erforderlich.

Der finanzielle Aufwand dafür ist hoch, denn diese Tierarzt- und Futtermittelkosten lassen sich nicht annähernd aus jenen Gebühren tragen, die der Verein durch die Vermittlung von jungen und gesunden Tieren einnimmt. Die Kosten, die alte Tiere manchmal mit sich bringen, schrecken viele ab, einen „Senior“ bei sich aufzunehmen. „Dabei würden diese Tiere in einer Familie aufleben“, meint Annegret Gellenbeck. „Sie sind ausgesprochen dankbare Familienmitglieder und strahlen eine besondere Würde aus“.

Wer selbst kein Tier halten kann, aber trotzdem Gutes tun möchte, kann über eine Patenschaft helfen, Geld für Diätfutter oder tierärztliche Behandlung aufzubringen. Aber auch die Zuwendung von Besuchern hilft: der langsame, geduldige Spaziergang und die Streicheleinheiten.

Zum Beispiel dem neunjährigen Pekinesen Timo. Er wurde von einer älteren Dame abgegeben, weil die Besitzerin sich nicht mehr um ihn kümmern konnte. Für alle Hunde sucht der Tierschutz-Verein dringend ein Zuhause.