Datteln. .

Das Fremdwasser-Sanierungskonzept der Stadt Datteln liegt den Fraktionen seit dem letzten Haupt- und Finanzausschuss vor. Auch die CDU-Fraktion hat sich mit der Thematik befasst und das von der Stadtverwaltung erarbeitete „Feinkonzept“ durchleuchtet. Fraktionschef Dr. Jürgen Wutschka sieht einen Fortschritt gegenüber den Planungen, die bei der Ratssitzung am 27. Januar präsentiert wurde.

Mittlerweile sei die Verwaltung davon abgerückt, für das komplette Stadtgebiet ein Trennsystem einzufordern, in dem die Abwässer der Bürger in Schmutzwasserkanäle und das Regen- und Grundwasser in eine getrennte Kanalisation abgeleitet werden sollen. „Das Trennsystem ist die teuerste Variante. Privatleuten entstehen dadurch immense Kosten“, befürchtet Rolf Sonderkamp, der Fachmann in der CDU-Arbeitsgruppe „Fremdwassersanierung“. Wie hoch diese sein werden, das ließe sich aus den Feinkonzept-Unterlagen weiterhin nicht extrahieren. „Wir mutmaßen, dass drei bis fünfstellige Summen auf Bürger zukommen könnten“, so Sonderkamp.

Dabei ist das Feinkonzept äußerst langfristig ausgelegt. Bereits im nächsten Jahr sollen die ersten Maßnahmen im Dattelner Süden beginnen. Ganz zum Schluss – im Jahr 2045 – soll dann auch der letzte Kanal im Dattelner Norden saniert worden sein. Dabei sind die Fachleute größtenteils nun von der Trennvariante abgerückt. Vielmehr favorisiere die Stadtverwaltung im Süden das Drainage-Ersatzsystem. Dort soll weiterhin das Abwasser in die Mischwasserkanäle abgeleitet und mit Drainagen der Gefahr des ansteigenden Grundwassers entgegen gewirkt werden. „Das Ersatzsystem muss dann nur dort installiert werden, wo Probleme auftreten“, sagt Sonderkamp, „und das wird für die Bürger günstiger sein“. Allerdings befürchten Wutschka und Sonderkamp, dass durch Bodensenkungen in vielen Bereichen des Stadtgebiets das Grundwasser so ansteigt, dass die Gefahr von feuchten Kellern steigen wird. Und genau hier sieht die CDU die Ruhrkohle AG (RAG) in der Pflicht.

„Aus gut informierten Quellen wissen wir, dass im Laufe der letzten 100 Jahre große Teile der Stadt um zwei bis sechs Meter, manche Bereiche sogar bis zu zehn Meter abgesunken sind“, sagt Sonderkamp. Dazu zähle insbesondere die Innenstadt westlich der Castroper Straße, Teile von Hachhausen, Im Winkel und der Beisenkamp. Aber auch Teile von Horneburg seien betroffen. „Das alles kann nur durch den Bergbau verursacht worden sei“, ist sich Wutschka sicher. Und deshalb fordere man auch eine finanzielle Beteiligung der RAG ein. „Das sind unserer Meinung nach Ewigkeitskosten, die von der Ruhrkohle-Stiftung übernommen werden müssen – mit dem Bergbau muss gesprochen werden.“