Recklinghausen. .

Es gibt viele Coverbands aber nur wenige Cover-Orchester, die Rockmusik in so einem gelungenen Sound präsentieren. Starke Medleys und ein mitreißendes Programm kennzeichneten das Abschlusskonzert 2011 des Rockorchesters Ruhrgebeat. Am Samstagabend waren etwa 900 Zuschauer in einem fast ausverkauften Festspielhaus begeistert.

Rund 25 Musiker bestreiten bei dem vorweihnachtlichen Konzert die Show. Spätestens bei Nummern wie „Sweet transvestite“ aus dem Musical Rocky-Horror muss man von Show sprechen. Eine fabelhaft eingespielte Rockband ist im Hintergrund platziert. Daneben eine Bläsersektion, die bei Suspicious minds (Elvis) oder Rosanna (Toto) die Zuhörer richtig grooven lässt. Vor allem die beiden Gitarristen (Paul Neumann; Wolfgang Döhr) leisten Großartiges. Bei „Beat it“ von Michael Jackson oder Bohemian Rhapsody (Queen) klingt es, als verzauberten sie wie einst der Rattenfänger in Hameln.

Links vom Zuschauer sitzen die Streicher und rechts tanzt, swingt und singt sich ein rund zehnköpfiger Chor in die Herzen des Publikums. Einzelne Ensemblemitglieder brechen zu den Soli aus. Das einzige Manko ist vielleicht, dass es an diesem Abend so gut wie keine aktuellen Stücke zu hören gibt. Songs von Adele oder Lady Gaga sprächen sicher mehr jüngere Zuschauer an.

Wenige aktuelle Titel

Der Abend steht unter dem Motto „Hier brennt ein Feuer“. Die musikalische Flamme entzünden sie bei einem hinreißenden Beach-Boys-Medley oder Hard-Rock-Covern wie „Highway to hell“. Gleichzeitig ist „Hier brennt ein Feuer“ eine Eigenkomposition. Bei der schmachtenden Hommage ans Ruhrgebiet genießt Sänger Uli Veßhoff die Atmosphäre. Das Publikum schwenkt Arme, Feuerzeuge und bunte Leuchtstäbe. Ein gut gelaunter Moderator, Christian Müller-Espey, animiert zwischendrin mit kleinen Spielchen und verschenkt außerdem lustige Plastikgitarren zum Mitrocken. Dabei trägt er ein grelles Outfit der Siebziger, das Guildo Horn zur Ehre gereichen würde.

Auch der Chor besticht optisch mit goldenen Pailletten oder, kleines Detail am Rande, mit weißen Bommeln auf roten Pumps. Zu Weihnachtsstücken wie „Santa Claus ...“, „Last christmas“ (George Michael) oder dem einladenden „Mary christmas everybody“ (Slade) trägt er sie. Dabei bleibt die Stimmung, wie das ganze Konzert über, feierlich und fröhlich.