Recklinghausen.

„Wer trinkt, fährt nicht!“ – dieses Aufklärungsmotto der Polizei ist vielen Autofahrern bekannt. Genau so dachte auch ein Ehepaar aus Castrop-Rauxel. Um sich auf dem Recklinghäuser Weihnachtsmarkt unbeschwert einen Glühwein genehmigen zu können, fährt das Paar mit dem Bus in die Kreisstadt. Dem gemütlichen Weihnachtsmarktbesuch folgt eine unerfreuliche Rückfahrt.

Als Armin undClaudia Poller am 24. November gegen 20.30 Uhr in den Bus mit der Nummer 233 Richtung Henrichenburg-Mitte einsteigen, ahnen sie noch nicht, welch Ärger ihnen noch bevorsteht. „Da ich einer älteren Dame beim Einsteigen geholfen habe, bat ich meine Ehefrau, die Fahrscheine zu lösen. Sie kaufte daraufhin beim Busfahrer zwei Fahrscheine à 2,30 Euro nach Henrichenburg-Mitte“, erzählt Armin Poller. Zunächst scheint alles in Ordnung, der Fahrer fährt in Richtung Recklinghausen-Suderwich los. Zu diesem Zeitpunkt sind nicht viele Fahrgäste im Bus. Die Fahrt ist allerdings nicht von langer Dauer. An der Haltestelle Emschertalweg ruft der Busfahrer durch die Sprechanlage: „Die Personen mit den 2,30 Euro Tickets müssen jetzt bitte aussteigen.“

Das Ehepaar Poller fühlt sich zunächst nicht angesprochen, stellt jedoch fest, dass sie die einzigen Fährgäste im Bus sind. Der Ehemann versucht dem Busfahrer zu erklären, dass es sich scheinbar um ein Missverständnis handelt und er bereit ist, den Differenzpreis zum „richtigen“ Ticket zu bezahlen. Der Fahrer jedoch bleibt stur, bezichtigt die Pollers als Schwarzfahrer und verlangt von dem Ehepaar 80 Euro Bußgeld. Die Pollers weigern sich zu zahlen. Der Fahrer ruft daraufhin die Polizei, die kurze Zeit später an der Haltestelle eintrifft. Die Beamten sind zunächst verwundert, warum keine Einigung zustande gekommen ist, können aber nur die Personalien beider Seiten aufnehmen. Verärgert fahren die Pollers mit einem von den Beamten bestellten Taxi nach Hause.

Norbert Konegen, Sprecher der Vestischen Straßenbahnen GmbH bestätigte diesen Vorfall: „Es hat sich vermutlich wirklich so zugetragen., wie interne Nachforschungen ergeben haben. Wir möchten uns in aller Form beim betroffenen Ehepaar entschuldigen. So etwas soll natürlich in Zukunft nicht mehr passieren“.