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Die Kreisumlage aller zehn Städte im Kreis Recklinghausen wird im nächsten Jahr steigen, weil der Kreis zusätzlich etwa 42 Millionen Euro braucht.

Damit muss er sein eigenes Defizit, eine steigende Umlage für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und Sozialkosten finanzieren. „Es sind Kosten, die der Kreis nicht zu verantworten hat und gegen die er auch nicht ansparen kann“, sagt Dorstens Kämmerer Hubert Große-Ruiken. Zusätzlich unter Druck geraten dadurch aber die kreisangehörigen Städte, die durch den von der Landesregierung geplanten Stärkungspakt Stadtfinanzen zu erheblichen Einsparungen verpflichtet werden sollen. Neben Dorsten sind das Marl, Erkenschwick, Waltrop, Datteln und Castrop-Rauxel.

„Wir wissen nicht, wie das zueinander passen soll“, sagt Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst. Gemeinsam mit den fünf anderen betroffenen Städten will seine Stadt ihre Finanzlage nun von Ernst & Young darstellen lassen. Die Wirtschaftsprüfer und Berater waren bereits in Wuppertal tätig, um die Vereinbarkeit der tatsächlichen Finanzlage mit den Zielen des Stärkungspaktes zu untersuchen. Ein Angebot der Berater liegt den Städten im Kreis vor. Über die Finanzierung eines solchen Gutachtens wird mit der Finanzaufsicht zu reden sein. Er erwarte allerdings auch eine Beteiligung der Landesregierung, die fünf Millionen Euro für derartige Beratungsleistungen bereitgestellt habe.

Das Stärkungspakt-Gesetz soll im Dezember verabschiedet werden.