Marl. . Das 17. internationale Kinder- und Jugendfilmfest Marl (10. bis 19. November) will Kompetenz vermitteln. Wettbewerb mit 15 Schüler-Produktionen aus ganz NRW.
„Wir hatten ursprünglich gedacht, durch die Digitalisierung schwindet die gestalterische Kompetenz“, sagt Filmproduzent Detlef Ziegert. „Aber im Gegenteil, es stellt sich heraus, dass die Schüler immer bessere Sachen hinkriegen.“ Zu sehen ist dies beim Schülerfilmfestival NRW, das zum 14. Mal in Zusammenarbeit mit dem Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasium (ASGSG) am 11./12. November stattfindet. Und damit gewissermaßen das Herzstück ist des nunmehr 17. Internationalen Kinder- und Jugendfilmfests Marl (10. bis 19. November).
„Die Schüler erzählen erstaunliche Geschichten, mit Themen am Puls der Zeit“, berichtet Koordinator Ziegert. Das Aufeinanderprallen der virtuellen und der realen Welt sei ein auffälliges Thema in diesem Jahr. Rund 100 Filme waren eingereicht worden, vom Clip bis zum Animationsfilm. Und von Schülern aus den unterschiedlichsten Schulformen. Eine Vorjury hat davon 16 Produktionen aus ganz NRW ausgewählt, die am Samstag, 12. November, ab 9.30 Uhr im Marler Rathaus gezeigt werden. Die Preisverleihung ist gegen 17 Uhr geplant. Unter den 15 Finalisten ist auch ein Beitrag der Filmklasse vom Marler Hans-Böckler-Berufskolleg: „24/7“ setzt einen deutsch-russischen Rap in Szene. Ein Clip im Western-Stil läuft übrigens außer Konkurrenz: „Duell“ (Clara-Schumann-Gymnasium, Holzwickede) wurde gleich zum Festival-Trailer gemacht.
Wichtiges Anliegen des Festivals ist, Medienkompetenz zu vermitteln. Kompetenz heißt für Detlef Ziegert: etwas können. „Die Schüler brauchen aus meiner Sicht jemanden, mit dem sie über ihre Fragen reden können.“ Gut daher, dass jeder Schülerfilm-Beitrag nach seiner Präsentation von zwei Profis aus der Filmbranche – einem Kameramann und einem Cutter – kommentiert und mit Machern sowie Festival-Besuchern diskutiert wird.
Zum Auftakt des Filmfests ist zudem schon am Donnerstag, 10. November, Professor Hajo von Gottberg im Marler Forum Kinderfernsehen und Jugendmedien zu Gast. Der Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen behandelt unter der Überschrift „Geeignet. . . und für wen?“ das Thema Jugendschutz in den Medien (14 Uhr im ASGSG bei begrenzter Teilnehmerzahl). Sein Vortrag soll aufgezeichnet werden, erzählt Ziegert, und ein erster Beitrag für eine DVD sein. Diese soll unter dem Arbeitstitel „Sieben Goldene Regeln“ jungen (und interessierten älteren) Filmemachern Informationen und Hintergründe rund ums Medium liefern.
Und auch die Jüngeren kommen beim Kinder- und Jugendfilmfest natürlich nicht zu kurz: Zwar gibt es in Marl kein Kino mehr – was Detlef Ziegert sehr bedauert. Dafür werden aber im Saal der insel-VHS vom 14. bis zum 16. November täglich um 9.30 Uhr Kinderfilme gezeigt: Von „Der kleine Eisbär 2“ über „Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian“ bis hin zum Astrid-Lindgren-Klassiker „Michel bringt die Welt in Ordnung“.
Die ganze Familie schließlich ist eingeladen, wenn es am Samstag, 19. November heißt: Künste verbinden! (14 Uhr, Rathaus). Dabei sollen in Zusammenarbeit mit dem Abrahamsfest unterschiedliche Künste miteinander in Kontakt treten (Kurzfilme und Musik vom Kinder-Streichorchester). Gleichzeitig „setzen wir auf die integrative Kraft der Künste, die Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen zusammenführen kann“.