Vest. .
In der Lippe leben Tiere, die im Grunde dort nichts zu suchen haben. Gleiches gilt auch für Pflanzen entlang der Ufer in Haltern am See, Marl und Datteln. Der Klimawandel hat zur Folge, dass sich die Fauna in den Flüssen Nordrhein-Westfalens deutlich und nachhaltig verändert.
Zu dieser Einschätzung kommen jetzt Wissenschaftler des Lippeverbandes in ihrem Klimawandelprojekts dynaklim. Durch die steigenden Temperaturen im Sommer und im Winter siedeln sich immer mehr sogenannte „wärmeliebende“ Tiere an. Dazu zählen die Wandermuschel, der Höckerflohkrebs und Süßwasserborstenwürmer, die allesamt aus dem Schwarzen Meer z.B. über den Schiffsverkehr in die Lippe gelangt sind.
Dieser biologische Indikator ist geeignet, die Folgen des Klimawandels in den großen Flüssen von NRW nachzuweisen: Die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften in den großen Flüssen wird sich absehbar durch den Klimawandel deutlich verändern. Die Ergebnisse der Studie stellt der Lippeverband am kommenden Mittwoch, 9. November, 9 bis 17.30 Uhr, auf dem diesjährigen dynaklim-Symposium im Ruhrfestspiel-haus in Recklinghausen vor. Informieren kann sich dabei jedermann. Im Mittelpunkt werden die Vorstellung von Ergebnissen aus dem Projekt, Berichte aus der Praxis, der Erfahrungsaustausch unter den Netzwerkpartnern im Emscher-Lippe-Raum sowie die nächsten Schritte des regionalen Anpassungsprozesses stehen. Info und Anmeldungen unter www. dynaklim.de. „Dynaklim“ steht für „Dynamische Anpassung an den Klimawandel in der Emscher-Lippe-Region“ und entwickelt seit 2009 Strategien, wie besonders in den dicht besiedelten Städten wie Marl und dem ländlichen Lipperaum, wie Haltern dem Klimawandel entgegen getreten werden kann. Das Forschungsprojekt ist auf fünf Jahre ausgelegt und wird vom Bundes-Forschungsministerium mit zwölf Millionen Euro gefördert.