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Vor dem größten Defizit in seiner Geschichte steht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Nach einem Defizit von 160 Millionen Euro in diesem Jahr erwartet er für 2012 eine weitere Unterdeckung seines Haushalts von 80 Millionen Euro. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die „steigenden Kosten in der Behindertenhilfe“, heißt es in der Presseerklärung des Landschaftsverbands.
Der Verband wird getragen von 18 Kreisen und neun kreisfreien Städten. Der Kreis Recklinghausen ist dabei mit einer Umlage von etwa 115 Millionen Euro allein in diesem Jahr hinter Dortmund (135 Millionen Euro) der zweitgrößte Geldgeber. Lösen kann die Finanzprobleme des LWL nach dessen Einschätzung nur der Bund, der langfristig für eine Entlastung der kommunalen Finanzen sorgen müsse. Kurzfristig bleibe dem Verband zur Abhilfe seiner finanziellen Lage „die Erhöhung der Landschaftsumlage“. Der Haushaltsentwurf für das Jahr 2012 wird am 24. November in die Landschaftsversammlung eingebracht.
Die Umlage für Kreise und Städte ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. 2007 lag sie für den Kreis Recklinghausen noch bei knapp 103 Millionen Euro.