Marl. .
Der Sperrbezirk an der B225 ist noch nicht beschlossen. Und so schnell wird das auch nichts werden: Die Bezirksregierung in Münster wird nicht vor Ende September entscheiden. Es fehlen noch wichtige Informationen, so die Auskunft. Unter anderem Belege für „ernstzunehmende Gefährdungen“ zum Beispiel für Kindertagesstätten. Das wird aber ein Problem. Es gibt nämlich gar keine Kindertagesstätten an der Bundesstraße.
Keine besonderen Vorkommnisse – so kommentiert das Marler Ordnungsamt die Situation an der B225 in Richtung Recklinghausen. Man warte auf die Entscheidung aus Münster. Es gibt weiterhin die Straßenprostitution im Städtedreieck Marl/Herten/Recklinghausen. Und es gebe weiterhin Kontrollen.
Und doch ist Bewegung in das „Angebot“ gekommen. Mittlerweile findet man die Prostituierten auch an der B225 in Richtung Dorsten. Gut möglich, dass sie sich schon mal nach neuen Standorten umsehen, seitdem Marl, Herten und Recklinghausen beschlossen hatten, einen Sperrbezirk für Straßen-Prostitution zu beantragen.
Verdrängung von Prostitution in Wohngebiete nicht befürchtet
Im Juni war Marls Bürgermeister Werner Arndt noch zuversichtlich: Schon Mitte August könne die Entscheidung der Bezirksregierung vorliegen, dann wolle man unverzüglich handeln. Eine Verdrängung der Prostitution in andere Bereiche hielt der Bürgermeister für möglich, ein Verdrängen in Wohngebiete befürchte er nicht.
Letztes Jahr noch hatten die drei Städte gar nicht erst einen Antrag auf einen Sperrbezirks gestellt. Der Regierungspräsident signalisierte, der Antrag sei aussichtslos. In diesem Jahr, so die Bürgermeister, seien die Proteste der Bürger massiver geworden. Allerdings: Anzeigen hatte es keine einzige gegeben.
Noch „diverse Dinge“ zu klären
Es seien noch „diverse Dinge“ zu klären, umschrieb die Bezirksregierung auf Anfrage der WAZ die Lage. Es gehe unter anderem um die genaue Fläche und um die Bewertung, um die Darstellung bestimmter Brennpunkte und darum, wie sich die Bedrohung darstelle. Vor Ende September sei mit keiner Entscheidung zu rechnen. Die Prostituierten nutzen die Zeit, um sich neue Arbeitsplätze zu suche. Wie Kontrollen der Ordnungsämter zeigten, wechseln die Frauen ihre Einsatzorte von Recklinghausen bis Dorsten.
Das Thema sei bekannt und man habe über Maßnahmen nachgedacht, hieß es unverbindlich aus dem Marler Rathaus. Durch laufende Kontrollen habe man die Entwicklung im Blick und warte die weitere Entwicklung ab.
Wenn die Sperrgebiets-Verordnung da sei, dann könne man handeln. Und dass sie kommt, daran habe man eigentlich keinen Zweifel. Schließlich habe die Bezirksregierung schon im Frühjahr ihre Zustimmung signalisiert.