Recklinghausen. . Peter Segerath führt in dritter Generation einen Schrott- und Metallhandel und hat schon so einiges gefunden

Schrott ist nicht gleich Schrott, das weiß auch Peter Segerath vom gleichnamigen Schrott- und Metallhandel in Recklinghausen-Süd. Auf seinem riesigen Areal an der Richardstraße hat schon manch ein Schatz im Schrott geschlummert.

„Ich habe viele skurrile Dinge gefunden“, erklärt der sympathische Unternehmer, der den Familienbetrieb bereits in dritter Generation führt. Sogar Zähne oder Münzen lagen schon zwischen Blechabfällen. Wer all dies nicht so recht glauben mag, der folge einfach Peter Segerath in sein Besprechungszimmer. Wer diesen Raum betritt, traut seinen Augen nicht. Hier sieht es so gar nicht mehr nach Schrottplatz, sondern viel mehr nach einem urigen Antiquitätengeschäft aus.

„Diese Sachen habe ich in den letzten Jahren aus dem Schrott gefischt“, sagt er. Hier stehen mehrere Schreibmaschinen und Radios aus den 50er-Jahren. Auf einem Büroschrank thront ein schwarzes Telefon mit Wählscheibe aus den Jahren des Wirtschaftswunders. Einige Schritte weiter tummeln sich auf einem Regal diverse Blechinstrumente, ein alter Zigarettenautomat mit der Marke „Eckstein“ hängt an der Wand.

„Das habe ich alles gefunden und saubergemacht“, erzählt Peter Segerath. „Es ist schon sehr spannend, was für Schätzchen in den Containern liegen.“ Zu den Prachtstücken gehört auch eine alte Fotokamera. Wem sie wohl einst gehört hat? Vielleicht hat das gute Stück schon Fotos von der ersten Reise nach Italien oder vom Sonntagsausflug an die Ruhr gemacht …

Hat Peter Segerath, Vater zweier erwachsener Kinder, denn auch ein Lieblings-Fundstück? „Ja, eine Balkenwaage. Mit so einem Teil hat mein Großvater vor rund 80 Jahren noch täglich hantiert und den Schrott gewogen.“ Und was ist das Seltsamste, was er je gefunden hat? „Wir haben mal die Auflösung für einen Sex-Shop gemacht – was da im Container lag, kann man sich ja ungefähr vorstellen.“ Doch damit ist der Skurrilitäten Höhepunkt noch lange nicht gekommen.

„Ich habe auch schon einen Zinksarg gefunden“, verrät der Herr der Altlasten. Ohne Inhalt hoffentlich. Er lacht übers ganze Gesicht. „Natürlich war der Sarg leer, so ein Sarg wird für die Überführung verwendet und darf nur einmal benutzt werden.“

Hat Peter Segerath, der seit 1987 Chef des Unternehmens ist, denn ein Geheimnis, warum seine „Schatzsuche“ so erfolgreich läuft? „Man muss neugierig sein und ein Auge dafür haben“, verrät er und wird auch künftig ganz genau hinschauen, wenn andere was wegwerfen. Wer weiß, was für Schätze noch im Schrott auf ihn warten.