Herten/Vest. .
Vier Showdiven des Travestie-Ensembles „Femme Fatale“ suchen gemeinsamen Alterswohnsitz in TV-Sendung
Ein Eigenheim mit mindestens 250 Quadratmetern, nicht zu modern aber keinesfalls altbacken, genug Zimmer zur Rückzugsmöglichkeit und ein hübscher Garten: Das waren die Vorstellungen von Ralf Kuta, Lady Tatti, Uli Villen und Rüdiger über ihren künftigen Alterswohnsitz. Dass es sich hierbei um ein extravagantes Objekt für ebenso extravagante Persönlichkeiten handeln sollte, war Thorsten Schlösser, Immobilienmakler im Vox-Fernsehformat „Mieten, kaufen, wohnen“, wohl anfangs nicht bewusst. Schlösser präsentierte den Suchenden – begleitet von Kameras Mitte Juli – Objekte in Marl und Dorsten. „Als er dann Tatti mit feuerroter Perücke und Sekretärinnen-Outfit gesehen hat, wusste er schon eher, was auf ihn zukommt“, erzählt Ralf Kuta, Showregisseur im Revue Palast.
Es den vier Showdiven des Travestieensembles „Femme fatale“ Recht zu machen, war alles andere als leicht: Während es Lady Tatti gerne etwas ländlicher hätte, bevorzugt der Essener Ralf Kuta den Trubel der Stadt. Ehemann Rüdiger und Tattis Partner Uli Villen wollen wiederum nicht aufs Gärtnern und Handwerken verzichten. Der Kompromiss: Ein Bauernhof am Stadtrand vielleicht? Oder doch eher ein verträumtes Schlösschen? „Tatti und ich sind eher die Prinzessinnen auf der Erbse“, verrät Kuta. Die beiden kennen sich seit nunmehr über 40 Jahren, haben in ihrer Jugend schon einmal zusammengelebt. „Warum sollte man dann im Alter nicht füreinander sorgen?“ Die Macken des anderen kenne man ja nun, obwohl sich sicher noch neue finden ließen. „Man wird verzickter im Alter“, muss Kuta zugeben, klar wolle jeder seine persönlichen Ideen vom Altersruhesitz durchsetzen. Wie auch immer die Diven-WG in spe aussehen mag, einig sind sich die bunten Vögel jedenfalls über die Gestaltung des gemeinsamen Lebensabends.
Sie wünschen sich ein großes Wohnzimmer mit hohen Decken, um auch nach der Karriere auf den Brettern, die die Welt bedeuten, in den eigenen vier Wänden für Freunde aufzutreten. Ein verstaubtes Rentnerdasein mit Mittagsschläfchen im Schaukelstuhl könne sich keiner von ihnen vorstellen.
Kuta und Lady Tatti sind durch die Arbeit im Revue Palast das Rampenlicht gewöhnt, von Kamerascheu keine Spur. Bei ihren Partnern, die als Lichttechniker und Backstage-Manager eher im Hintergrund agieren, ließ sich die Hemmschwelle nicht verleugnen. „Jaja, hinter der Kamera großschnäuzig, aber davor ...“, zieht Kuta die beiden durch den Kakao. Glücklicherweise war für die Sendung Revierattitüde nicht nur geduldet, sondern sogar erwünscht. „Die wollten Ruhrpott-Originale, datt und watt musste sich keiner verkneifen“, erinnert sich der Regisseur. Und die hat Vox auch bekommen. Ausgestrahlt wird die Sendung im September, der genaue Termin steht noch nicht fest. Die Zuschauer können sich jedenfalls auf vier Künstler freuen, die kein Blatt vor den Mund nehmen, und natürlich auf die Lösung der spannendste Frage: Gelingt es Makler Schlösser, die Diven unter ein Dach zu bringen?
Dreharbeiten auch im Revue Palast
Die Dreharbeiten der Doku-Soap im Speckgürtel des Ruhrgebietes dauerten insgesamt zwei Tage. Gedreht wurde nicht nur auf den zu inspizierenden Grundstücken in Marl und Dorsten, sondern auch im historischen Revue Palast Ruhr auf Zeche Ewald in Herten. In der ehemaligen Heizzentrale sorgen Ralf Kuta und die internationalen Travestiestars seit 2009 für Showunterhaltung mit saftigem Glamourfaktor. „Hier hat der Makler uns endlich in unseren Fummeln gesehen“, sagt Ralf Kuta. Nicht nur während des Showprogramms „Best of Femme Fatale“ seien die Kameras dabei gewesen, sondern auch rund um den Auftritt im Empfangsbereich. Wer bei der Vorstellung im Juli dabei war, kann sich demnach vielleicht im September im Fernsehen bestaunen.