Haltern am See. .

Die Gallier kommen mit einer Sonderausstellung über Asterix und Obelix ins Halterner Römermuseum

Wenn sie kommen, dann graut es Römern und Piraten. Anders dürfte es Dr. Rudolf Aßkamp, Leiter des LWL-Römermuseums, sehen, wenn Asterix, Obelix und ihr Gallier-Stamm sowie ihre Kontrahenten zu Gast in Haltern am See sind. Denn bis zum 4. September werden rund 350 Sammler-Objekte die römischen Originale in den Vitrinen ergänzen und sicherlich den einen oder anderen Comic-Fans zusätzlich ins Museum locken.

Autor René Goscinny (1926–1977) und Zeichner Albert Uderzo (1927) sind die Väter des wohl erfolgreichsten französischen Comics. Mittlerweile wurden die 32 Bände in 107 Sprachen übersetzt. Verständlich, dass man davon sprechen kann, dass Asterix und Obelix Megastars geworden sind. Und dass dies der Fall ist, zeigen zig Merchandising-Produkte, die in den vergangenen Jahrzehnten aufgelegt wurden. Original-Ausgaben in Sprachen wie Arabisch, Hebräisch, Persisch, Farsi, Kreolisch, Gälisch oder auch dem portugiesischen Mirandes, die Obelix-Wildschweinpastete, Boxershorts, Zahnbürsten – auf all diesen Produkten prangt das Konterfei von Asterix und seinen Freunden. Genau dies und vieles mehr ist nun zu sehen. Natürlich dürfen die Piraten nicht fehlen, deren Schiff in fast jedem Comic versenkt oder beschädigt wird. Projektleiterin Renate Wiechers ist begeistert: „Es ist eine wirklich steile Karriere, die der kleine Gallier Asterix gemacht hat: Was in den 60er Jahren als Fantasiefigur aus Tinte auf Papier begann, hat innerhalb kürzester Zeit einen internationalen Siegesfeldzug angetreten - und wer unsere Ausstellung anschaut, wird sicherlich auch vom Asterix-Fieber angesteckt.“

Dabei wird der Comic-Kult gekonnt mit den Jahrtausende alten Exponaten verknüpft, so dass auch die Wissenschaft nicht zu kurz kommt. Asterix-Zitate an den Objektvitrinen zeigen, wie erstaunlich tatsachengetreu die Comics sind. Sie stellen einen manchmal witzigen, manchmal nachdenklich stimmenden Zusammenhang zwischen Fiktion und historischer Realität her. Vom Umweltschutz, dem Lagerbau, römischem Essen, den Waffen bis hin zur Medizin reichen die Themen, die in den Comics anklingen und im Museum an den Originalen nachvollzogen werden können.

All dies wird aber auch in etlichen begleitenden Vorträgen im Laufe der Sonderausstellung dokumentiert. Beispielsweise werden immer wieder Führungen unter dem Titel „Mit Asterix durchs Römerlager“ angeboten. Ferienaktionen für den Nachwuchs wie eine spielerische Schifffahrt mit den Piraten oder ein viertägiger Theaterworkshop gehören dazu wie beispielsweise Vorträge über „Die Bildsprache der Sprechblasen“. Weitere Infos gibt’s im Netz auf: lwl-roemermuseum-haltern.de.

Begleitprogramm: Internationales Fantreffen

Das Römermuseum wird am Samstag und Sonntag, 13./14. August, Zentrum des internationalen Asterix-Fantreffens sein. Asterix-Experten aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden berichten Kurioses und Wissenswertes aus 60 Jahren Asterix-Forschung und -Kult. Zur Ausstellung wartet ein umfangreiches Ferienprogramm auf die Besucher. Ob auch ein Schluck Zaubertrank angeboten wird? Wer weiß ...