Vest. .
Ein Gutes hat der spät Ferientermin ja. Wäre der Beginn wie im letzten jahr bereits im Juni, hätte wir die ersten vier veregneten Wochen bereits hinter uns. So sieht es so als, als wenn sie vor uns liegen. Der Sommer, lässt weiter auf sich warten. Die Prognosen sind nicht gerade heiter. Tief Otto hat die Region fest im Griff.
Und das Sommergeschäft ist vielerorts schon jetzt gründlich verdorben. In der Seestadt Haltern zum Beispiel, die maßgeblich vom Freizeitourismus lebt, sind die Einbußen erheblich. Im Seebad, wo sich normalerweise Handtuch an Handtuch reiht, ist tote Hose. Ein paar hundert Besucher im Juli. Das hat man sich anders vorgestellt.
Wie überall in den Freibädern im Vest. Im Maritimo in Oer-Erkenschwick wurden im Juli bis dato 874 Gäste gezählt. Fünf Tage war es witterungsbedingt nur geöffnet. Im letzten Jahr waren es 30 000, ehe der veregnete August kam, und die Jahresbilanz kräftig verhagelte. „Wir schimmen gerade so an der Oberfläche“, sagt Geschäftsführer Kirstein. Uns gelingt es nicht, Rücklagen für Investitionen im Freibadbereich zu bilden. „Wir brauchen dringend ein paar schöne Tage.“ Die Zahlen im Copa-CaBackum: in Juni und Juli kamen 2300 Badegäste. Im letzten Jahr waren es 42 100. Im Aqualrell in Haltern wurden insgesamt bis dato 14 193 Gäste gezählt. Im Juli 2010 waren es allein 27 590 Besucher.
Auf Besucher hofft auch die Freizeitgastronomie. In Recklinghausen im Eiscafe Calabrese stapeln sich zum Ferienbeginn die Stühle. „Im Mai lief das Geschäft gut. Wir setzen auf ein paar schöne Tage im August“, hieß es dort gestern. Riesige Wasserlachen bildeten sich auch gestern auf Tischen und Bänken im Ewaldcafé in Herten Süd- Dort, wo sonst zahlreiche Gäste an schönen Tagen auf ihrer Radtour oder Haldenwanderung Station machen. Auch hier hat der Regen das Geschäft vermiest. „Sonst ist es hier im Sommer rappelvoll – sobald es trocken ist sitzen die Besucher auch draußen“, weiß Café-Mitarbeiterin Birgit Stratmann zu berichten. Doch an diesem Sonntag bleiben die Ströme der Gäste aus. Auch leckerer Erdbeer- und Pflaumenkuchen lockt nur wenige nach Ewald und die sitzen dann im Café. „Natürlich merken wir das am Umsatz“, so Stratmann. „Was übrig bleibt geht an die Tafel!“.
Auch für Daheimgeblieben macht es im Moment nicht wirklich Spaß. Für Schülerin Katharina (15) aus Recklinghausen ist an die üblichen Freizeitaktivitäten ist nicht zu denken. „Eis essen geht nicht, auch der Freibad besuch fällt aus“, so die 15-Jährige. Und braun wird man bei dem Wetter auch nicht!“ Angelika (46) aus Oer Erkenschwick kommt bei ihrem Urlaub in Bankok wohl vom Regen in die Traufe. „Wir fahren gerade zum Flughafen. Und am Urlaubsziel gibt es auch Regen - aber der ist wenigstens warm und es sind nur kurze Schauer!“