Haltern am See. Spannende Sachen lernen – und das total freiwillig? Kein Problem. Die elf Mädchen und Jungen kommen in dieser Woche an jedem Tag für drei Stunden zur VHS, um sich am PC und fürs Internet fit zu machen. Und sie erfahren eine Menge spannender Details von Frank Schürmann.
Der staatlich geprüfte Informatiker (38) beschäftigt sich seit seinem 16. Lebensjahr mit Computern und hat die rasante Entwicklung im Internet hautnah miterlebt. Deshalb hält er sich in dem Kursus für die Neun- bis Zwölfjährigen nicht zu lange mit der Einführungsphase auf. „Internetexplorer und Firefox haben sie schon drauf, wir wollen auch eine eigene Homepage anfertigen und dabei wichtige Informationen beachten.”
Damit spricht Frank Schürmann die für ihn selbstverständlichen Dinge an wie: Nie den kompletten Namen oder gar die eigene Adresse ins Netz stellen, es sollen nur Pseudonyme verwandt werden.” Als Beleg für diese Vorsichtsmaßnahme, bei der die Eltern auch stets ein Auge drauf haben sollten, erzählt Schürmann folgende Geschichte: „Wer bei der Personensuchmaschine www.yasni.de seinen Namen einträgt, wundert sich, was über ihn alles im Netz erscheint. So habe ich zum Beispiel mal mitbekommen, dass ein Bekannter Urlaub in Rom macht.” Wie das? Er hatte bei einem Internetanbieter einige Rom-Reiseführer bestellt.
Oder: Jugendliche, so die Warnung des PC-Experten, stellen häufig Bilder und komplette Namen von ihren Saufgelagen ins Internet. „Dabei ist ihnen nicht bewusst, dass hier nichts vergessen wird, denn jeder Personalchef schaut sich heute im Netz um, ob er etwas über seine Bewerber findet.” Klar, dass solche Bilder die Chancen schmälern, eine Stelle zu bekommen. Schürmanns Leitsatz gerade für diejenigen, die auf Jobsuche sind, lautet deshalb: „Ein gutes Feedback im Internet ist genauso wichtig wie ein gutes Zeugnis.” Allein das Zeugnis reiche nicht mehr.
Spaß bereitet es den Jungen und Mädchen, während der Übungsstunden zu forschen über Themen, die sie interessieren: Was gibt es bei Google oder Wikipedia über Haltern nachzulesen? Was schreibt die Welt über den Tod von Michael Jackson?
Was schon jetzt im Netz möglich ist und die Kinder fasziniert: der virtuelle Gang durchs Disneyland inklusive Achterbahnfahren. Ähnliche Ausflüge sind nach Schürmanns Worten auch bald in Deutschland möglich, wenn Google-Map Spaziergänge durch die Straßen jeder deutschen Stadt freischaltet. „Das wird nicht mehr lange dauern. Und wer Pech hat, wird sich ärgern, weil sein Vorgarten wegen des Urlaubs sehr ungepflegt aussieht, leider aber genau in dieser Zeit die Aufnahmen gemacht wurden.”