Herten. .

2014 werden Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb ausgestattet -- Projekt Hychain Min-Trans endet

2016/2017 werden die ersten Autos mit Wasserstoffantrieb zu „vernünftigen Preisen“ auf den Markt kommnen, prognostiziert Markus Sieverding von der in Marl ansässigen Firma Air Liquide. Das mit 17 Millionen Euro von der EU geförderte Projekt Hychain Mini-Trans, das in Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland den Aufbau von Brennstoffzellenfahrzeugen und dazugehöriger Infrastruktur wie Tankstellen vorangetrieben hat, habe dazu wesentlich beigetragen.

Gestern fand auf Zeche Ewald die Abschlussveranstaltung des vor sieben Jahren ins Leben gerufenen Projekts statt. Busse, Roller und Autos standen aufgereiht in der Mittagshitze. Konkrete Nachfolge-Projekte wurden nicht präsentiert. Doch Marls Bürgermeister Werner Arndt setzt ebenso wie seine Kollegen aus den vier beteiligten Kommunen Bottrop, Gladbeck und Herten auf die neue Technologie. Rund eine Milliarde Euro Kohle-Subventionen erhielten Marl und Bottrop derzeit noch. Das Ende des Bergbaus ist beschlossene Sache. „Die Technologien sind noch derzeit hochpreisig, daher brauchen wir Unterstützung“, so Arndt.

Bottrop ist mit der Erzeugung grünen Wasserstoffs und Herten mit dem Wasserstoff-Kompetenz-Zentrum und dem Blauen Turm schon einen Schritt weiter. Die Konkurrenz durch andere Regionen wie Hamburg und München sei besonderes im Hinblick der Energiewende groß, so Volker Lindner vom h2-netzwerk-ruhr. Auch Baden-Württemberg werde bald mehr in Wasserstoff investieren. Das Netzwerk aus Kommunen, Wirtschaft und Verbänden müsse weiter ausgebaut werden, um die Region zu stärken.

Dass sich das lohne, davon ist Dr. Bernd Pitschak von der Hydrogenics GmbH überzeugt. In dem Unternehmen werden die Fahrzeuge gefertigt. „Sieben Jahre sind in der Brennstoffzellenentwicklung eine enorm lange Zeitspanne.“ Die sich aktuell auf den Straßen befindenden Fahrzeuge seien auf einem veralterten Stand. Mittlerweile sei man, auch durch die Zusammenarbeit mit der Vestischen, so weit, dass sich die Reichweite fast verdoppelt habe (bis zu 700 KM) und auch 12 bis 18 Meter lange Gelenkbusse mit dem Wasserstoffantrieb ausgestattet werden können. Alle großen Autohersteller bekundeten Interesse an dem Antrieb, ergänzte Vorstandschef Markus Sieverding. 2014 würden die ersten Flotten damit ausgestattet und zwei bis drei Jahre später rechnet Sieverding mit der Serienreife. Eine Konkurrenz zum Elektroauto sieht er nicht: „Wir sehen es eher als komplementär“.