Haltern am See.
Fünf Konzentrationszonen für Windkraftanlagen sollen im Flächennutzungsplan der Stadt Haltern ausgewiesen werden (die WAZ berichtete). Ob sie so kommen, ist noch offen.
Von Ende August bis Ende September werden die Pläne öffentlich ausgelegt und können eingesehen, ggf. Einwendungen erhoben werden. Das beschloss der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag.
Das Vorhandensein einer Vorrangzone eröffnet die Nutzung für Windenergie, dennoch lasse sich daraus kein Rechtsanspruch ableiten, so Landschaftsarchitekt Freese, der den Fachbeitrag vorstellte. Für die Kommunen sind die Zonen ein Steuerungsinstrument, die vor einer Verspargelung der Landschaft schützen. „In den Zonen wird die Windkraft gefördert, außerhalb der Zonen nicht mehr“, erläuterte Freese. Außerhalb der Zonen seien „raumbedeutsame Anlagen nicht mehr möglich“, wohl aber Kleinstanlagen an Höfen für den Eigengebrauch.
Die fünf Vorrangzonen in Haltern haben eine Gesamtfläche von 295,5 Hektar, davon sind sechs Hektar Autobahn, 9,5 Hektar Wald und 19 Hektar Flächen, auf denen bereits ältere Windanlagen stehen, die aber aufgerüstet werden können. So eigne sich das Peters-Windrad in Lavesum für ein Repowering (Ersatz der alten Anlagen durch neue, leistungsfähige Anlagen mit größerer Gesamthöhe), „der Bereich ist aber nicht für weitere neue Anlagen vorgesehen“, so Freese. Unterm Strich stehen 260 Hektar für 18 neue Windanlagen zur Verfügung. Im Fachbeitrag wird die Gesamthöhe der Anlagen auf 150 Meter beschränkt, höhere seien „nicht zulässig“. Das ergebe sich aus Gründen der Bauordnung, des Landschafts- und Immissionsschutzes. An dieser Stelle folgt der Fachbeitrag nicht dem Winderlass NRW, der keine Höhenbeschränkungen bei Anlagen vorsieht.
Der Bau von Windkraftanlagen wird zukünftig unter dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ stehen. Denn mit Standort und Höhe einer Anlage wird festgeschrieben, wo weitere Anlagen innerhalb der Vorrangzone entstehen. Die „Windenergie Haltern am See KG“, eine Gesellschaft von Lavesumer Landwirten, die die Windernte auf ihren Ländereien einfahren und vermarkten wollen, hat bereits vergangene Woche ihren Antrag auf Bau von fünf Anlagen in Haltern gestellt.