Haltern am See. .

Dabei zahlen die Bürger in Haltern am See in der EEG-Bilanz drauf. Energiegenossenschaft tagte

„Der Gesetzgeber will die Energiewende“, verwies Stadtwerke-Geschäftsführer Klemens Diekmann auf die Anfangsvergütung von 13 Cent je kWh für eingespeisten Strom aus Off-Shore-Anlagen und 8,93 Cent/kWh bei Anlagen an Land. Nur: Viele Bürger können sich trotz Fukushima und Eon-Kraftwerk in Datteln nicht mit der CO2-freien Stromproduktion anfreunden. Das wurde auch am Donnerstag auf der Versammlung der Energiegenossenschaft deutlich. „Halten Sie solch eine Anlage für realistisch?“, fragte ein Mitglied mit Blick auf die Größe der Anlagen. Durch den neuen Windenergieerlass sind Windräder mit einer Gesamthöhe um 150 m und höher möglich – und wirtschaftlich. Kleinere Anlagen würden kaum noch gebaut, da nicht rentabel, so Diekmann. Eine einzige Anlage mit einer Leistung von 3.000 kW (Investitionskosten 4,2 Mio €) würde jährlich eine Stromernte von 6 600 000 kWh einfahren, die mit einer Jahresvergütung von 595 000 Euro zu Buche schlagen würde (Stand 2012/13).

Schützenhilfe kam vom Vorstandsvorsitzenden der Energiegenossenschaft Martin Möllers. „Die Windräder kommen – ob wir in Haltern es wollen oder nicht.“ Die Frage sei nur, „ob sich die Halterner Bürger über die Energiegenossenschaft an der Rendite beteiligen können, oder ob auswärtige Investoren bei uns ihr Windkraftrad hinstellen und wir nichts davon haben.“

Schon jetzt haben sich (auswärtige) Investoren Optionen auf landwirtschaftliche Flächen gesichert, die später als Konzentrationszone ausgewiesen werden könnten. Auch Halterner Landwirte wollen in Genossenschaftsform einen Windpark mit fünf Anlagen betreiben, an dem sich Stadtwerke und Energiegenossenschaft Haltern (346 Bürger) beteiligen (WAZ berichtete).

Vielleicht überzeugt die EEG-Mittelbilanz, die Diekmann aufstellte. Etwa 2,9 Mio € brachten die Halterner 2010 für die EEG-Umlage auf ihrer Stromrechnung auf. Die Halterner Betreiber von Windrädern (4), Solar- (397) und Wasserkraftanlagen (1) kassierten aber nur 1,8 Mio € Mittelzuflüsse aus dem EEG. Unterm Strich also ein Negativ-Saldo von 1,1 Mio €.