Herten. .

Ob Arnika und Gerbera, Rosenstrauch und Fuchsia, Rosmarin und Gartenzwerg – der 13. Hertener Garten- und Blumenmarkt lockte mit einer bunten Produktpalette rund um das Thema Pflanze.

Über 100 Aussteller versuchten ihre Schützlinge an den grünen Daumen zu bringen. Doch auch Besucher, denen das Händchen fürs Pflänzchen fehlt, wurden fündig in der Innenstadt.

Neben Kakteen wurden auch andere robuste Zeitgenossen auf dem Blumenmarkt feil geboten, so zum Beispiel die Hauswurzen aus der Gattung der Dickblattpflanzen. Diese glänzen nämlich nicht nur mit ihrem drolligen Namen, sondern auch mit Unverwüstlichkeit. Die Dach-Hauswurz, so sagt der Volksmund, bringt zudem Glück. Wurden sie mitunter als Zauberpflanzen bezeichnet, die auf dem Dach postiert vor Blitzeinschlägen schützten.

„Meine Bekannte ist mit der Schubkarre über die Pflanze gefahren und alle haben es überlebt“, also Pflanze, Karre und Freundin“, zeigt sich auch Ursula Linneweber angetan. Mit ihren Freundinnen ist sie mit dem Rad eigens für das blumige Fest nach Herten gefahren. Durchaus bemerkenswert, denn alle Damen sind, auch wenn man es ihnen nicht glauben mag, über 80 Jahre alt.

Ein gehöriges Stück zimperlicher als die Hauswurz und Ursula Linneweber ist bekanntlich das Bonsai-Bäumchen. „Man muss sich kümmern“, weiß Regina Born, die seit zehn Jahren auf dem Gartenmarkt vertreten ist und Bonsai-Neulingen mit ihrem Wissen zur Seite steht. Das Kaufverhalten der Kunden habe sich über die Jahre verändert, so die Solingerin. Der Griff zum Portemonnaie falle zögerlicher aus. Das kann auch Gisela Eppert unterstreichen. Die Hertenerin führt mit ihrem Bruder Hans-Peter in vierter Generation die Mühle Eppert auf der Schützenstraße und war schon beim ersten Hertener Blumenmarkt dabei. „Viele Kunden holen sich auf dem Markt Inspirationen und kommen dann erst in der nächsten Woche zur Mühle, um sich ihre Wünsche zu er-füllen.“ Die Mühle Eppert ist mit der Zeit gegangen und hat sich in den letzten Jahren Fachleute an den Marktstand gestellt, um weitere Serviceleistungen zu bieten. Helmut Bovelette, der Pflanzendoktor, ist im vierten Jahr dabei und berät Besucher in Schädlingsfragen. In diesem Jahr wegen der anhaltenden Trockenheit ein großes Problem.

Ein Pflanzenflüsterer sei er aber nicht. Mit guten Worten könne man gegen Laus und Wicklerraupe wenig ausrichten. „Gerade junge Leute interessieren sich für biologische Mittel“, stellt der Oer-Erkenschwicker fest. Im Gegensatz zur Chemiekeule dauere die Heilung aber zumeist etwas länger. „Weniger giftig ist die biologische Variante aber nicht“, warnt der Experte.

Problem: Trockenheit

Das rosige Programm wurde durch Kunsthandwerk, die schmetterlingsbetuchten Damen der märchenhaften Welsh, dem motiva-Spielzelt und Ponyreiten über den Marktplatz abgerundet. Um 18 Uhr endeten gestern Fest und der verkaufsoffener Sonntag, und die meisten waren sich einig: zwei gute Tage