Waltrop. .

„Babuschka – Oma, es geht mir wieder schlecht.“ Es sind Anrufe wie diese, die Rosi Schumacher (70) immer wieder in Alarmbereitschaft versetzen. Anrufe der inzwischen 18-Jährigen Elena.

Schon seit 1998 ist die junge Frau ein fester Bestandteil im Leben von Rosi Schumacher. Die Waltroperin hat nicht vergessen, wie ein Polizist im ukrainischen Gorenka sie vor mehr als 15 Jahren um Hilfe bat. „Nur noch Deutschland kann dem Mädchen helfen“, hatte er gesagt. Und Schumacher sprang ein.

Damals war das kleine Mädchen Elena drei Jahre alt und schwer krank. Ihr linkes Auge war dick und zugeschwollen, weil gutartige, aber schnell wachsende Geschwülste in ihrem Kopf wucherten.

Es dauerte fast drei Jahre bis Schumacher einen Mediziner fand, der sich zur Operation bereit erklärte. Und beinahe wieder absprang, als er „Lena“ tatsächlich begutachtete.

Jedes Jahr eine Operation

„Sie war völlig entstellt, weil ihr Auge in der Zwischenzeit bis über ihren Mund geschoben worden war“, erinnert sich Schumacher. Was folgte war ein Operations-Marathon. Jedes Jahr kam Elena wieder und wurde operiert. Und auch wenn sie 2011 das erste Mal nicht kommt, so wird sie die Behandlung doch weiter brauchen.

Rosi Schumacher hat Elena aufwachsen sehen. „Sie ist so ein fröhlicher Mensch geworden. Ganz anders als bei unseren ersten Begegnungen“, sagt Schumacher. Damals habe das Mädchen viel geweint und nur am Rockzipfel ihrer Mutter gehangen.

Heute studiert Elena und bekam aufgrund ihrer Leistungen sogar ein Stipendium. Vielleicht sind es diese Erfolge einer im Ganzen traurigen Geschichte, die Rosi Schumacher immer wieder die nötige Kraft finden lassen.

Denn immerhin, für jeden Aufenthalt von Elena müssen etwa 10 000 Euro aufgebracht werden. Das und viele emotionale Stärke.