Recklinghausen. .

Es ist eine der idyllischsten Ecken Recklinghausens. Geradezu verschlafen liegt das Naturfreundhaus an der Mollbeck. Aber die Idylle ist aus Sicht der Betreiber eines trügerische. Der Verein Naturfreunde Recklinghausen fürchtet um den Fortbestand des Domizils in seiner Verantwortung.

Er weiß um den Investitionsstau in seinem Haus. Und er wollte, bevor er Geld ausgibt, Planungssicherheit. Aber auf sein Angebot, als Alternative für den sich jedes Jahr um weitere zwölf Monate verlängernden Pachtvertrag einen Mietvertrag über fünf Jahre abzuschließen, hat die Stadt abwartend reagiert. Sie prüft nun, ob möglicherweise auch ein anderer Betreiber für das Haus in Frage kommt. „Es gibt drei Anfragen von Interessenten, die glauben, dass sie das Haus auch betreiben könnten“, sagt Wirtschaftsförderer Axel Tschersich. Die Verwaltung soll nun alle planungsrechtlichen Möglichkeiten abklopfen und erörtern, welche Investitionen nötig sind.

Bei einer Besichtigung durch Mitglieder des Wirtschaftsausschusses wurde deutlich, dass es erheblichen Renovierungsbedarf gibt. Die Heizungsanlage ist veraltet, Küche und vier Übernachtungszimmer entsprechen nicht dem Standard der Zeit.

Der Verein selbst führt an, immer wieder Geld und Arbeitskraft in den Unterhalt des Hauses zu stecken, das er seit 1978 als Ausflugslokal und Herberge betreibt. Allein 25 000 Euro seien in den vergangenen drei Jahren investiert worden. Vor allem sei er eine Option für Gäste mit kleinem Geldbeutel.

Dieser soziale Aspekt müsse berücksichtigt werden, sagt Wirtschaftsförderer Tschersich. „Das ist ein Verein mit vielen engagierten Leuten. Aber wir können es uns in diesen Zeiten nicht leisten, einfachen einen Pachtvertrag zu verlängern, ohne alle Alternativen abzuklopfen.“

So weit so gut. Patrick Voßmöller, Vorsitzender der Naturfreunde, beklagt aber: „Mit uns spricht niemand von der Stadt.“ Dass der Wirtschaftsausschuss zur Besichtigung kommen würde, habe er aus der Zeitung erfahren. Nun ahnt er: „Wir können nur warten.“ Immerhin habe sich die SPD angeboten, des Problems anzunehmen.