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Rege politische Betriebsamkeit hat die Ankündigung der Bezirksregierung Arnsberg ausgelöst.
Die Erklärung, dass auch in Städten des Kreises nach Erdgasvorkommen im Boden geforscht werden soll, traf die Planer in den Rathäusern sowie die Politik unvorbereitet.
In Haltern am See, in Oer-Erkenschwick und in Marl sowie in Recklinghausen sollen die Explorationsbohrer in die Erde getrieben werden, um zu untersuchen, ob das im Boden befindliche Gas mit der sogenannten „Fracking-Methode“ sich wirtschaftlich fördern lässt. Beim „Fracking“ geht es ein wenig laienhaft ausgedrückt darum, dass das im Erdreich gebundene Gas mit Hilfe von Chemikalien und Wasser per Hochdruck aus dem Stein gelöst und zu Tage gefördert wird.
Anträge auf Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in den Bereichen liegen dem Regierungspräsidenten in Arnsberg als federführende Behörde seit geraumer Zeit vor. Marls Bürgermeister Werner Arndt will nun alle Informationen zusammentragen und am kommenden Donnerstag, 10. März, die Politik im Planungsausschuss informieren. In Oer-Erkenschwick werde man, so Bürgermeister Achim Menge, ebenfalls erst alle Fakten zusammentragen: „Danach werden wir weiter sehen.“ Menge will sich auch auf Kreisebene mit den betroffenen Gemeinden und mit der Kreisverwaltung selbst absprechen. Widerstände gegen die Gassuche regen sich insbesondere schon jetzt in Halten am See. Der Kreis selbst weiß von nichts. Sprecher Jochem Manz: „Uns liegen keine offiziellen Informationen vor.“
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In Haltern am See drängt die Vorsitzende des Umweltausschusses, Anette Fleuster (Grüne), das Thema am 17. März zu behandeln. In der Seestadt gibt es über Parteigrenzen hinweg große Vorbehalte gegen das „Fracking-Verfahren“. Die Politik sieht – wie auch die Gelsenwasser AG – eine Gefährdung des Grundwassers. Halterns CDU geht daher einen Schritt weiter. Fraktionsvorsitzender Franz Schrief: „Die Stadt soll Rechtsmittel gegen die Genehmigung von Aufsuchungserlaubnissen, Erkundungsbohrungen und Gasförderungen prüfen und einlegen.“ Große Bedenken gibt es auch bei der SPD. Heinrich Wiengarten: „Grundwassergefährdende Erdgasgewinnung darf es in Haltern am See und auch in anderen Orten im Münsterland und im Ruhrgebiet nicht geben.“ Die Linke im Kreis, die im Januar Auskunft einforderte, will, dass der Kreis sich mit dem Thema befasst.
Derzeit liegen der Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Behörde des Landes NRW neun weitere Anträge auf Erteilung einer Aufsuchungserlaubnis vor.