Recklinghausen. .
Mit Zahlen können die meisten Studienanfänger jonglieren, die sich an der Fachhochschule (FH) Recklinghausen für den Wirtschaftsingenieur einschreiben. Der technische Bereich bereite da mehr Sorgen, weiß Prof. Dr. Henrik Passinger, Dekan für Wirtschaftsingenieurwesen am Standort Recklinghausen. Das Kuniberg-Berufskolleg bietet daher ab dem kommenden Schuljahr den neuen Bildungsgang „Abitur und Technischer Assistent für Betriebsinformatik“ an.
An der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik setzt dieser neue Bildungsgang an, der sich an „Realschüler mit Qualifikation“ oder an wirtschaftlich interessierte Gymnasiasten richtet. Neben Englisch, Mathematik, Informatik und Betriebswirtschaftslehre müssen die Schüler unter Anleitung eines Fachlehrers in „Maschinenbautechnik“ in den Werkstätten des Max-Born-Kollegs arbeiten. Theorie und Praxis werden miteinander verknüpft. „Die Absolventen sollen sich mit einem Ingenieur kompetent unterhalten können, sie müssen nachher nicht selbst am Reißbrett stehen“, erklärt Dr. Henrik Passinger.
Ein reger Informationsaustausch zwischen Schule und Universität ist das Ziel. Dabei stehen die Dozenten in den „Problemfächern“ beratend zur Seite. Die Kooperation geht allerdings darüber hinaus. Die „Technischen Absolventen“ nehmen an Prüfungen der Fachhochschule teil, ohne zuvor die Veranstaltungen besucht zu haben.
„Die Schüler verfügen durch ihr kaufmännisch ausgerichtetes Abitur über fundierte Kenntnisse in Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Deshalb müssen sie diese Kurse nicht mehr besuchen“, sagt Kuniberg-Schulleiter Dr. Walter Schulte. Und Passinger ergänzt: Der Vorteil sei, durch ihr besseres technisches Vorwissen müssten sie „die eine oder andere Klausur nicht wiederholen, könnten es „in der Regelstudienzeit schaffen“.
Das bereits bestehende Kooperationsangebot „Studieren probieren“, in dem Schüler vom regulären Unterricht freigestellt werden, um Kurse an der Uni zu besuchen, soll auf den Standort Recklinghausen ausgeweitet werden. Und bei Schnuppertagen auf dem Campus sollen die Schüler das Studentenleben kennen lernen. Außerdem sind gemeinsame Projekte von Schülern und Studenten geplant.