Recklinghausen. .

Im letzten Jahr spielte er an fünf Abenden noch einen Mörder in „Bekenntnisse eines Serienkillers“. Das Verbrechen als schöne Kunst zelebrierend.

Eine seiner Spezialitäten. Bei den Ruhrfestspielen in diesem Jahr ist er der alternde Casanova in „The Giacomo Variations“: John Malkovich, die 1953 in Illinois geborene Hollywood-Legende. Der mittlerweile in Frankreich lebende Künstler, der bereits zum zweiten Mal in Recklinghausen dabei ist, wird vom 3. bis 8. Mai mit dem italienischen Lebemann die Festspiele am grünen Hügel eröffen. Im Gespräch mit der WAZ äußert sich Festspielleiter Frank Hoffmann, der zurzeit in Luxenburg die letzten Vorbereitungen für die Ruhrfestspiele trifft, zu Stars und was sie dem Festival bringen.

Sind solche Größen, die in erster Linie durch den Film Weltruhm erlangten, mittlerweile unerlässlich für ein Festival?

Frank Hoffmann: Ich glaube nicht, dass sie unerlässlich sind. Aber ich finde, sie gehören dazu. Berühmte Schauspieler wie Malkovich eröffnen den Menschen den Zugang zum Theater. Die Leute kennen sie ansonsten nur von der Leinwand, aber die Nähe im Theater hat etwas magisches. Aber letztendlich könnten wir natürlich auch ohne sie leben.

Malkovich spielt den alternden Casanova. Handelt es sich in der Aufführung um eine Komödie?

Nein, gar nicht. Das ist eine Fassung, die auf der Biographie von Casanova beruht.

Gehört das Thema Casanova zum Gesamtkonzept der diesjährigen Ruhrfestspiele?

Eher nicht. Aber man kann eine Verbindung herstellen.

Kevin Spacey soll in diesem Jahr Richard III. spielen, Cate Blachett im nächsten Jahr ebenfalls auf der Ruhrfestspielbühne stehen.

Bei Richard III. ist noch so vieles unklar, da kann ich überhaupt noch nichts bestätigen Da ist bis zur Besetzung alles noch wackelig.

Und Cate Blanchett?

Darüber reden wir seit mehreren Jahren mit ihr, dass sie möglicherweise mit ihrem Projekt nach Recklinghausen kommt.

Was wünschen Sie sich selbst für die Ruhrfestspiele 2011?

Ich wünsche mir natürlich, dass die Menschen uns treu bleiben in dieser wechselhaften Zeit, in der alles nur kurzfristig angelegt ist. Unser Programm ist wie eine Wundertüte, die wir öffnen, um die Menschen glücklich zu machen.