Herten. .

Großalarm im „Alten Dorf“ in Westerholt: In der Nacht zum Dienstag hielt ein Feuer in einem gut 350 Jahre alten Fachwerkhaus in der „Freiheit“ zahlreiche Rettungskräfte und Einwohner in Atem.

Mit Glück, Geschick und vollem Einsatz konnte die Feuerwehr eine drohende Katastrophe verhindern.

Um kurz nach 17 Uhr war der Notruf „Wohnungsbrand“ bei der Feuerwehr aufgelaufen, woraufhin die mit „Mann und Maus“ ausrückte – und auch keine Minute zu früh kam. „Das war in der Tat schon mächtig knapp“, verdeutlichte der Hertener Feuerwehrchef Theo Schiffmann im Nachhinein den Ernst der Lage. Ein paar Minuten später nur, und das Haus, bei dem Giebel mit Abschwarten und Presspappe als Deckenverkleidung verbaut war, wäre wohl nicht mehr zu retten gewesen, hätten die Flammen sehr wahrscheinlich auch auf andere Häuser übergegriffen.

Eine eher ungewöhnliche Gefahrenquelle: Wie früher üblich, stehen auch die historischen Häuser in der „Freiheit“ mehr als dicht beieinander, in diesem Fall vielleicht mit einem Abstand von nicht einmal zwei Metern. „In der engen Gasse zum direkten Nachbarhaus konnten zwei Mann nicht nebeneinander stehen“, so Schiffmann. Und genau das habe die Gefahr deutlich erhöht, dass die Flammen binnen kürzester Zeit hätten übergreifen können.

Eine weitere Schwierigkeit brachte die Witterung mit sich. Zwar weisen zahlreiche Hydrantenschilder im denkmalgeschützten „Alten Dorf“ den Rettungskräften den jeweils kürzesten Weg zum Löschwasser, bei den aktuell vorherrschenden Temperaturen aber hatte die Feuerwehr doch erhebliche Probleme, die „Wasserquelle“ freizulegen.

Mit einem gezielten „Innenangriff“ gelang es den Rettungskräften jedoch, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Vorsichtshalber wurde eine Decke eingerissen, die letzten Sicherheitswachen, die noch Stunden nach möglichen Brandnestern in dem alten Haus Ausschau hielten, konnten gegen Mitternacht abrücken. Damit war der Einsatz für die Feuerwehr beendet.

Was genau der Auslöser des Feuers war, müssen nun Brandsachverständige klären. Spontan war von einem implodierten Fernseher die Rede oder von einem anderen technischen Defekt.

Die Bewohnerin, eine 76-jährige Dame, hatte aus eigener Kraft das brennende Haus verlassen können. Sie kam mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Über die Schadenshöhe gibt es noch keine genauen Angaben. Ein höherer sechsstelliger Bereich gilt aber als wahrscheinlich.