Vest. .

Was für ein Weihnachtsfest. Der Wintereinbruch brachte zahlreiche Festplanungen durcheinander. In Marl saßen Heiligabend tausende im Dunkeln.

Nach Angaben der RWE musste im Bereich Brassert und Drewer ab cirka 18 Uhr bis fast 20 Uhr vorrübergehend ohne Strom auskommen. In haltern-Sythen saßen die Menschen wegen Stromausfall auch im Dunkeln. Schöne Bescherung. Feuerwehr und Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz, um Bäume und Dächer von Schneelast zu befreien.

An Heiligabend bewegte sich nicht viel. Zumindest auf den Straßen. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee sorgten für eine schöne Bescherung. Auf manchen Straßen bewegte sich nichts mehr, weil Fahrzeuge quer standen oder nicht mehr in Gang kamen. Das ein oder andere Last-Minute-Weihnachtsgeschenk musste dem Winterwinter geschuldet werden.

Zu schweren Unfällen ist es nicht gekommen. Lediglich um die 20 Blechschäden wurden im gesamten Kreisgebiet . „Wir können froh sein, dass heute Heiligabend ist. Wäre heute Montag und Berufsverkehr, wäre wohl das Chaos auf den Straßen ausgebrochen“, hieß von Seiten der Polizei.

Wer auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen wollte, kam auch nicht viel weiter. Die Vestische hatte Heiligabend den Fahrbetrieb eingestellt. Erst am ersten Weihnachtstag gegen 10 Uhr rollten die Busse wieder. Viel Bewegung dagegen herrschte in den Wohnsiedlungen. Überall wurde Schnee geschippt. Die Berge türmen sich an den Straßenrändern einen Meter und höher auf. Manch einer hatte große Schwierigkeiten, aus der eigenen Ausfahrt zu kommen. Aber auch die Parkplatzsuche in den Städten gestaltete sich als äußerst schwierig. Denn die waren durchweg hoch mit Schnee und Räumschnee bedeckt. Die ergiebigen Schneefälle sorgten auch in anderen Bereichen für Probleme. Zum Beispiel wurden in Haltern am See die Marienkirche und die Annabergkirche gesperrt. Zu sehr drückt die Schneelast auf den Dächern.

Die Mitarbeiter in den Baubetriebshöfen der Städte waren über die Festtage stundenlang im Dauereinsatz, um die Straßen halbwegs befahrbar zu halten.

Hohe Alarmbereitschaft gab es mit Einsätzen der Schneefälle am vergangenen Donnerstag bei der Feuerwehr. Der Schnee wiegt schwer auf den Bäumen. Äste brechen unter der Last ab. Eiszapfen mussten beseitigt werden. Auf der A 52 an der Abfahrt Marl Frentrop stürzte ein Baum auf die Straße. In Oer-Erkenschwick wurde bei einem Wohnhaus Einsturzgefahr befürchtet. Binnen acht Stunden mussten die Rettungskräfte Heiligabend über 50 Mal witterungsbedingt ausrücken. Zusammen mit Rettungsfahrten und Unfällen waren es 258 Einsätze. Am Nachmittag beruhigte sich die Lage etwas. Vorsicht ist aber weiterhin geboten. So wird zum Beispiel vor dem Spaziergang im Wald gewarnt. In der Haard sind bereits Dutzende Bäume umgefallen.