Waltrop. .
Tübingen und Trier haben ihn schon, Dortmund, Heidelberg, Karlsruhe, Castrop-Rauxel und 24 weitere deutsche Städte auch. Nun macht sich Waltrop für den Titel „Fairtrade Stadt“ stark.
Wie jüngst im Rat in Haltern am See fiel auch in der Hebewerkstadt der Beschluss, sich um den Titel zu bewerben, einstimmig. Grundsätzlich, so erläuterte Hermann Hölscheidt vom Eine-Welt-Laden dem Rat, stehe hinter dem Titel die Idee, „die Zivilgesellschaft für den fairen Handel zu sensibilisieren“.
Einfach so gibt’s die Auszeichnung der Organisation Transfair allerdings nicht. Beispielsweise muss eine lokale Steuerungsgruppe gebildet werden, die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Wenn es bei Sitzungen im Rathaus oder im Büro der Bürgermeisterin Kaffee gibt, muss dieser aus fairem Handel stammen. Zugeschnitten auf die Größe Waltrops müssen laut Hermann Hölscheidt in sechs Einzelhandelsgeschäften und drei Gastronomiebetrieben gesiegelte Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Eine Schule, ein Verein und eine Kirche müssen Fairtrade-Produkte verwenden und Bildungsangebote zum Thema fairer Handel machen. „Am Parkfestival-Samstag um 19.45 Uhr bekommen wir auf der Bühne die Auszeichnung“, prophezeite Hölscheidt augenzwinkernd.
Weniger einig waren sich die Fraktionen später bei der 6,9 Millionen Euro starken Prioritätenliste für das Haushaltsjahr 2011. Die Liste könne im Rahmen der Etatberatungen geändert werden, sagte Kämmerer Wolfgang Brautmeier auf kritische Nachfragen von FDP und Waltroper Aufbruch. Er verwies darauf, dass Städte gehalten seien, der Kommunalaufsicht ihre Prioritätenlisten zwecks Plausibilitätsprüfung vorzulegen.