Recklinghausen. .
Ein Handvoll Linker demonstrierte am Nachmittag auf dem Altstadtmarkt gegen Thilo Sarrazin. Beifall bekam sie nicht, stattdessen forderten Passanten „Meinungsfreiheit auch für Sarrazin“.
Punkt 19 Uhr kam der prominente und kontrovers diskutierte Autor an seiner ehemaligen Schule an, dem Recklinghäuser Petrinum, wo er 1965 sein Abitur gebaut hat. Vor der Tür ein paar Linke und einige von der „Antifaschistischen Aktion“, jede Menge Polizei und Presse, darunter die Londoner BBC. Auf Einladung der Buchhandlung Winkelmann und des Presseclubs Vest stellte Sarrazin sein Buch „Deutschland schafft sich ab“ vor. Der Saal: mit über 250 Zuhörern restlos ausverkauft.
Dass einige Menschen vor der Tür „Nazis“ und „Rassist“ brüllten, ließ den Autor kalt. Im Gespräch sagte er: „Diese Schreier haben doch nichts gelesen, ich bedauere sie wegen ihrer Borniertheit.“
An seine Schulzeit in Recklinghausen erinnert sich der 65-Jährige heute gerne: „Dabei war ich kein so wahnsinnig motivierter Schüler.“ In der ersten Reihe lauschten Sarrazins Eltern der Lesung.