Marl. .

Mit einem bunten Programm hat sich das Ernst-Reuter-Haus in Hamm am Samstag als „Haus der offenen Tür“ präsentiert. Mit im Angebot: Eine Talentshow für Groß und Klein, bei der vor allem die Kinder viel Applaus einheimsten.

Die „ERH Boyz“ sind die ganz Coolen unter den Teilnehmern. Sieben Jungs zwischen 13 und 16 sind es, und sie rappen. Auf deutsch, versteht sich. Denn Ömer, Ümit, Abdullah, Salik, Burhan und die anderen sollen ihre Kenntnisse der deutschen Sprache ausbauen.

„Das ist zum Teil schwierig für sie, aber durch das Rappen sind sie motivierter und es fördert die Sprache“, sagt Dave Cybis. Der 26-Jährige leitet die jungen Rapper an, genauso wie die „ERH Kids“, die Neun- bis 13-Jährigen. Geprobt wird im Ernst-Reuter-Haus, daher auch die Abkürzung „ERH“. Über die Kinder versuchen die Sozialarbeiter der Stadt und der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die das Stadtteilbüro in Hamm betreiben, an die Eltern zu kommen.

In Krabbelgruppen die
Sprache erlernen

Mit 11,4 Prozent ist der „Anteil Nichtdeutscher“, wie es in der Sozialraumanalyse steht, vergleichsweise hoch. Die meisten davon stammen aus der Türkei. Doch die Eltern erreiche man oft nur über deren Kinder, sagt Petra Sleiman von der Awo. „Den Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder gefördert werden. Deshalb bieten wir zum Beispiel Krabbelgruppen an, da lernen die Kleinkinder die Sprache“, berichtet Sleiman.

Aber auch die Frauen an sich seien bemüht, mitzuhelfen, und für sie gebe es zum Beispiel ein gemeinsames Frühstück und Ausflüge. Immer seien es gemischte Gruppen, und damit leiste das Stadtteilbüro einen wichtigen Beitrag zur Integration. „Vor Ort zu sein baut Hemmschwellen ab und wir können schnell Bedarf erkennen und beraten“, fasst die Sozialarbeiterin zusammen.

Demnächst werde ein neues Projekt starten, ein Bilderbuchkino, „um die Kinder ans Lesen zu kriegen“. Immer in einer „angstfreien, spaßigen Atmosphäre“, die auch beim Talentwettbewerb herrschen soll.

Mit den „kleinen Zauberern“ wird Sleiman aber vorher noch einmal üben, in ihrem Büro hinter den Stellwänden. Auch wenn das nur ein Unterhaltungsprogramm für die Eltern und Senioren aus der Nachbarschaft sei, die Kinder sollen ihre Tricks doch zumindest beherrschen.