Marl. .

Es ist eine sehr schwierige Situation: Zwei Marler Moscheevereine wollen sich neue Moscheen bauen. Doch öffentlich diskutieren wollen sie nicht. Zu groß sind die Sorgen, Widerstände aufzubauen.

Es geht um die Kuba-Moschee (Sickingstraße in Hüls) und die Yunus-Emre-Moschee (Haardstraße in Sickingmühle). Beide sind in Wohngebieten eingerichtet, haben bestehende Häuser in den Zechensiedlungen hergerichtet, sind aber wegen der zunehmenden Enge auf der Suche nach einem geeigneten Bauplatz. Die Kuba-Moschee ist schon ein ganzes Stück fortgeschritten in ihren Planungen: Neben dem Yehudi-Menuhin-Haus auf dem AV-Zechengelände in Hüls. Eigentlich war hier Gewerbe geplant, doch seit Jahren wächst an der Straße „Zum alten Pütt“ nur noch Grünzeug. Die Irritationen der Politik über diesen Standort war nur ganz kurz, dann konnte man sich gut damit anfreunden. Mittlerweile sei man auf einem guten Weg mit dem Grundstückseigentümer (Evonik), erfuhr am Donnerstag der Integrationsausschuss.

Der hatte sich angeboten, bei Grundstücksfragen behilflich zu sein. Doch die Beteiligten wollen erst einmal selber am Thema arbeiten. Die Yunus-Emre-Moschee hält sich bedeckt, redet nicht über einen neuen Bauplatz oder über die Möglichkeit, ein vorhandenes Gebäude umzuwidmen. Anders als heute soll es später auch als Moschee erkennbar sein. Und man will im Ortsteil bleiben, was die Sache nicht leichter macht.

Die Politiker im Integrationsausschuss sprechen von möglichen Baubeschränkungen. Aber auch davon, dass in Marl vieles möglich ist (mit einem bissigen Hinweis von Jens Flachmeier auf den Kaufland-Komplex in Hüls).

Hilfreich sei, so bringen sich die Politiker ins Spiel, ein frühzeitig gebildeter Beirat. Der Moscheebau in Duisburg habe gezeigt, wie gut dieser Weg ist.

Denn es geht ja nicht nur um das Gebäude. Auch um die Umgebung, Autoverkehr, Stellplätze. Sogar beim isoliert liegenden Gelände in Hüls (für die Kuba-Moschee) müsse man sich fragen, was denn anschließend in der Umgebung passiert. Demnächst sollen die Moschee-Vereine im Integrationsausschuss ihre Vorstellungen erläutern.